Von Rolf Rombach
Klassik: Die 15-jährige Minami Dettweiler aus Grenzach spielt Geige im Quartett
Von Rolf Rombach
Musik hören, vielleicht auch mit Freunden, das machen Jugendliche meist gern. Musik machen – der eine oder andere ebenfalls. Aber Kammermusik? Die Online-Enzyklopädie Wikipedia beschreibt die Kammermusik als „klein besetzte Instrumentalmusik“ – das Gegenstück zum Orchester.
Die 15-jährige Minami Dettweiler aus Grenzach hat ihren Spaß daran gefunden, die Kammermusik in der klassischen Besetzung selbst zu spielen. Das „Alcina Quartett” besteht aus zwei Mädchen und zwei Jungen zwischen 14 und 16 Jahren. Zwei Geigen, ein Cello und eine Bratsche – nicht gerade häufig gespielte Instrumente – aber eben typisch für das Genre. Kennengelernt haben sie sich an der Musikakademie in Basel. Dort besuchen sie die Talentförderklasse. Gemeinsam wuchs 2014 der Wunsch, sich an der Kammermusik zu versuchen. Seitdem musizieren sie inzwischen regelmäßig miteinander und nahmen auch schon erfolgreich bei verschiedenen Wettbewerben in Deutschland, Frankreich und der Schweiz teil. „Wir verstehen uns gut, so macht das musizieren Spaß”, sagt Minami. In der Regel ein Mal im Monat wird gemeinsam geübt, vor Auftritten und Wettbewerben natürlich mehr. Seit über zehn Jahren spielt sie inzwischen Geige und hat im vergangenen Jahr beim deutschen Bundesentscheid von „Jugend musiziert” den zweiten Platz erreicht, nach dem sie auf Kreis- und Landesebene bereits gewonnen hatte.
Minami stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Ihr Vater Georg Dettweiler ist Cellist im Kammerorchester Basel und hat in Grenzach-Wyhlen die Musikreihe „klassikanderswo” mitinitiiert. Ihre Mutter Fumi spielt Klavier und hat Minami mit vier Jahren an die Musik herangeführt und ihr Unterricht gegeben. Die elfjährige Schwester lernt Querflöte an der Grenzach-Wyhlener Außenstelle der Musikschule Rheinfelden.
Alterstypischer Musikgeschmack
„Ich finde Musik ist wichtig im Leben, im Alltag”, sagt Minami. Ihren Musikgeschmack würde sie als alterstypisch beschreiben, ergänzt von ein wenig Klassik. „Das wechselt oft”, lacht sie. Ein eindeutiges Vorbild hat sie nicht. Generell sind für sie die großen Solisten beeindruckend, da diese einen langen Weg zurücklegen mussten, um so prominent auf der Bühne zu stehen. Persönlich würde sie gerne die aus Wehr stammende Geigerin Anne-Sophie Mutter treffen, die einst als junges Talent berühmt wurde.
Was macht Minami Dettweiler, wenn es nicht gerade um Musik geht? Neben der Schule reitet sie gerne und ist früher geschwommen. Das musste sie aus Zeitgründen allerdings einstellen. Sie versucht täglich eine Stunde zu üben und ist zwei bis drei Mal in der Woche an der Musikakademie in Basel, wo sie neben der Geige auch am Klavier unterrichtet wird. Ob sie eines Tages in die Fußstapfen ihrer Eltern treten wird? „Ich weiß es noch nicht. Momentan will ich zumindest noch nicht Berufsmusikerin werden“, gibt sie sich nachdenklich. Aber als Hobby soll die Musik sie auf jeden Fall begleiten.