Benz hält, wie er bekennt, das Konzept des Nahwärmenetzes für Kapellenbach-Ost für überzeugend und innovativ. Es leiste zudem einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Daher bestehe für die Gemeinde gar keine Notwendigkeit, Geld für ein teures, externes Gutachten in die Hand zu nehmen, wie die Sozialdemokraten dies fordern. Im Übrigen sei das Projekt Nahwärmenetz seit dem Frühjahr mehrfach in verschiedenen politischen Gremien dargestellt und diskutiert worden. „Von einer überhasteten Entscheidung kann somit nicht die Rede sein. Irgendwann muss einmal eine Entscheidung getroffen werden, damit es mit dem Projekt weitergeht“, hält der Bürgermeister fest. Er baut fest darauf, dass der Gemeinderat dem Projekt am Dienstagabend seinen Segen erteilt.
ED: „Es geht nur, wenn alle Bauherren mitmachen“
Um das Wärmenetz im Baugebiet Kapellenbach-Ost erschließen zu können, will ED Hauptversorgungsleitungen legen. Diese sollen über ein Umlageverfahren von allen Grundstückskäufern mitfinanziert werden. Die Umlage beträgt laut ED-Schätzung einmalig rund 16,90 Euro je Quadratmeter. Für ein Grundstück von 400 Quadratmetern Fläche errechnet das Unternehmen 6760 Euro. „Es ist notwendig, dass sich alle beteiligen, da sonst das Wärmenetz nicht gebaut werden kann“, teilt ED-Sprecher Alexander Lennemann mit. Die Grundstücksbesitzer seien in ihrer Entscheidung frei, sich danach an das Wärmenetz anschließen zu lassen oder eine andere Art der Wärmeversorgung zu wählen, wehrt auch er sich gegen den begriff „Anschlusszwang“. Entscheiden sich die Bauherren für eine andere Wärmeversorgung, entstehen für sie beim Wärmenetz laut Lennemann keine weiteren Kosten. In der Vollkostenrechnung sei das Energiedienst-Konzept für den Grundstücksbesitzer überdies günstiger, als vergleichbare Wärmequellen zu nutzen.