Grenzach-Wyhlen Neue Big-Band-Werke rücken in den Fokus

Rolf Reißmann
Was Jonas Winterhalter musikalisch bot, konnte sich durchweg hören lassen. Foto: Rolf Reißmann

Konzert: Jonas Winterhalter vertritt Dirigent David Grottschreiber / Eigene Kompositionen erklingen

Von Rolf Reißmann

Grenzach-Wyhlen. Zweimal jährlich gastiert das Big Sound Orchestra Lörrach auf Einladung der Volkshochschule in der Hochrhein-Gemeinde, nach Unregelmäßigkeiten wegen der Corona-Einschränkungen scheint dieser Rhythmus wieder gefunden zu sein.

Mehrmonatige Auszeit

Doch das Konzert am Sonntag war doch etwas anders als die vorangegangenen. Der langjährige Dirigent David Grottschreiber nahm sich nämlich eine mehrmonatige Auszeit und wurde durch Jonas Winterhalter vertreten. In den Monaten seit der Sommerpause, in denen er das Orchester leitete, orientierte er das Repertoire auf andere Schwerpunkte. Weniger die traditionelle Big-Band-Musik stand im Mittelpunkt, sondern neue Werke dieses Genres rückten in den Fokus.

Winterhalter, der zwei Konzerte dirigierte, brachte auch eine Fülle Eigenkompositionen ein, anlehnend an modernen Jazz. Mehrere Stücke zeichneten sich durch besondere Pfiffigkeit aus. So begann ein Titel mit dem gemeinsamen Klatschen aller Musiker, nach und nach stiegen dann die einzelnen Register ein. Mit einem kräftigen Posaunenensatz erreichte „Kathmandu“ – auch eine Winterhalter-Kompostion – ihre besondere Note.

Anlehnung an Chansons

Zweimal lehnte sich das BSO mit fast ruhigem Spiel an französische Chansons an, einmal die sehr beeindruckende Interpretation des Gedichtes „Berauschet Euch“ von Charles Beaudelaire, eines Literaten aus dem 19. Jahrhundert.

Das war auch eine besondere Aufgabe für Sängerin Isa Morgenstern. Im Wechsel mit der Band interpretierte sie dieses Gedicht in französisch und deutsch. Wie gewohnt zeigte sich Morgenstern souverän bei all ihren Parts.

Durchweg starker Beifall

Für den in Freiburg geborenen zeitweiligen Dirigenten des Big Sound Orchesters war diese Zeit „tolle Wochen“, wie er sagte. Das Orchester nahm ihn auf jeden Fall gut an. Zu den für die Musiker neuen Gestaltungsformen gehörte der langsame Ausklang bis zur Stille, nicht mehr das Ende mit kräftigem Ton.

Den nahezu 150 Konzertbesuchern hat dieses fast etwas experimentell klingende Konzert gut gefallen, der durchweg starke Beifall belegte das. Die derzeit eingeschlagene Tendenz zu neuer Big Band-Literatur soll wohl beibehalten werden, ebenso die Zusammenarbeit mit zahlreichen namhaften Solisten.

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