Grenzach-Wyhlen Neues Jahresheft des Vereins für Heimatgeschichte ist fertig

Rolf Reißmann
Vollgepackt mit hintergrundreichen und interessanten Geschichten ist das neue Jahresheft des Vereins für Heimatgeschichte. Foto: Rolf Reißmann

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest veröffentlicht der Verein für Heimatgeschichte das neue Jahresheft 2024/25. Das Buch ist voller Geschichte(n) aus und um Grenzach-Wyhlen und damit eine ideale Geschenkidee.

Im 42. Jahrgang gibt der Verein für Heimatgeschichte das Jahresheft bereits heraus. Soeben fertiggestellt, kann es ab sofort verkauft und verteilt werden. Wichtig für viele Freunde dieser historischen Schriftenreihe ist: Um als Weihnachtsgeschenk zu dienen, ist das rund 180 Seiten starke Buch noch rechtzeitig fertig geworden.

Zehn Autoren bearbeiten acht Themen

Zehn Autoren haben acht Themen bearbeitet. Claudia Greiner befasst sich mit Rheinbrücken in römischer Zeit. Tiefgründig und detailliert beschreibt sie in ihrem Kapitel die alten Wege „Über den Fluss“. Ausführlich geht Greiner dabei auf Funde und bewahrte Reste des Brückenbaus ein und stellt sie in Zusammenhang mit den damals bekannten Siedlungen. Günter Heuchemer greift das Thema Flößerei auf. Der früher nicht aufgestaute Hochrhein mit wechselnden Strömungsverhältnissen hatte diese Form des Holzexports aus dem Hotzenwald einst zu einem wichtigen, aber auch gefährlichen Transportweg werden lassen.

Interessanter Blick aufs benachbarte Birsfelden

In einem weiteren Artikel beleuchtet Rolf Reißmann das alte Anschlussgleis, das einst den Bahnhof Wyhlen mit dem Wasserkraftwerk und zwei weiteren Firmen am Rheinufer verband und in Teilen heute noch sichtbar ist. Über den Bau des Kraftwerks Birsfelden mit dem gleichzeitigen Entstehen des heutigen „Inseli“ schreiben Ruth Scheibler und Anton Hüsser. Denn dort, wo heute der Schleusenbereich liegt, begann bis zum Kraftwerksbau der Bereich des Flugplatzes „Sternenfeld“. Auch damit befassen sich beiden Birsfelder Autoren und gehen dabei auch auf beachtenswerte Ereignisse im Luftverkehr gewissermaßen vor der Haustür ein. Axel Huettner beschreibt in seinem Beitrag für das Jahresheft ausführlich das Leben und Wirken des einstigen Grenzacher Pfarrers Friedrich Wilhelm Askani. Er übte sein Amt in den Jahren der Naziherrschaft aus. Wechselvolle Positionen musste er wohl einnehmen, um diese Zeit zu überstehen – eine tückische Gratwanderung, die der Autor in seinem Beitrag beschreibt. Noch zwei weitere Texte stehen dabei im Kontext zur NS-Zeit. Klaus Hillenbrand stellt seine familiär gehaltene Dokumentation unter den Titel „Verfolgte Juden, selbstlose Helfer und eine gescheiterte Flucht“. Dazu passt dann auch die im Buch enthaltene Betrachtung von Sandra Grether zur bevorstehenden Verlegung der ersten Stolpersteine in Grenzach-Wyhlen, mit denen Opfer des NS-Regimes eine dauerhafte Erinnerung erhalten sollen.

Ganz aktuell beschreibt Bernhard Greiner noch die Ergebnisse der jüngsten Ausgrabungen und stellt die dabei erzielten Funde im Gebiet „Kapellenbach-Ost“ vor. Greiner ergänzt seinen Beitrag mit zwei Texten der örtlichen Tageszeitungen. Bemerkenswert sind die zahlreichen Fotos dazu.

Historische Fotos mit interessanten Details

Mehrfach sind es nicht nur die zum Thema passenden Details, die beim Lesen des neuen Jahreshefts auffallen. So ist zum Beispiel auf einem Foto aus der Bauzeit des Kraftwerks Birsfelden noch die alte Seidenbandweberei am nördlichen Rheinufer erkennbar, sie war einst der erste Industriebetrieb in Grenzach. Der Blick ins Wasserkraftwerk Wyhlen soll zwar die Verzweigung des Anschlussgleises zeigen, doch die beiden mehr als 60 Meter hohen Schornsteine des alten Dampfkraftwerkes ziehen ebenso den Blick auf sich. Im Text über Pfarrer Askani ist überdies ein Foto des alten Grenzacher Seilfähren-Stegs eingebaut.

Dank ISBN-Nummer ist das Buch überall erhältlich

Helmut Bauckner hat den Jahresrückblick des Vereins für Heimatgeschichte zusammengestellt. Ein ausführlicher Pressespiegel rundet das Heft ab. Grafisch bearbeitet wurde es in bewährter Weise vom graphic-art-Studio Michael Gröbke. Druck und Bindung übernahm Stefan Koppetsch (CV-Druck). Der Bärenfelser Verlag sorgte für die notwendige rechtliche Ausgestaltung, so etwa mit der ISBN. Dank dieser kann das Jahresheft über jede Buchhandlung bezogen werden – sehr praktisch für heimatverbundene Exil-Grenzach-Wyhlener.

Wie gewohnt können alle Mitglieder des Vereins für Heimatgeschichte sich ihr kostenloses Exemplar abholen. Die Ausgabe erfolgt am Samstag, 21. Dezember, von 9 bis 12 Uhr in der Römervilla. Dort können auch Exemplare gekauft werden – für zehn Euro pro Stück.

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