Nikolaus Krüger und Stefan Hoog hatten eine Präsentation vorbereitet und gaben damit in konzentrierter Form eine Vielzahl von Informationen.
Auch der Förderverein Emilianum will die Einrichtung einer Bürgerstiftung unterstützen. Dazu hatte er am Sonntagabend zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen.
Nikolaus Krüger und Stefan Hoog hatten eine Präsentation vorbereitet und gaben damit in konzentrierter Form eine Vielzahl von Informationen.
Die ersten Bürgerstiftungen sind in Deutschland in Gütersloh und Hannover 1996 gegründet worden. Der Verleger Reinhard Mohn und der Kriminologe Christian Pfeiffer gehörten zu den Initiatoren. Inzwischen bestehen in Deutschland 426 solcher Stiftungen, der größte Anteil davon in Nordrhein-Westfalen. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet arbeiten in Baden-Württemberg mit 110 die meisten.
Unmittelbar bevor steht die Gründing einer Bürgerstiftung in Bad Wurzach, die Grenzach-Wyhlener könnte die 112. werden. Allerdings wollen sich die Initiatoren Zeit lassen, denn eine ganze Menge juristischer und organisatorischer Vorbereitungen sind noch zu erledigen.
Über die Korrektheit bei Gründung und Arbeit der Bürgerstiftungen wacht eine spezielle Fachabteilung im Regierungspräsidium, schließlich geht es um die Verwaltung beträchtlicher Vermögenswerte. Nach den bisherigen Vorstellungen könnte der Stiftungsanteil in Grenzach-Wyhlen bei 1000 Euro liegen. Jedoch, so bekräftigte Krüger, werde man prüfen, ob auch für jene, die weniger Geld bereitstellen wollen, ein Weg zur Beteiligung gefunden werden könnte.
Zur Zeit beraten die Initiatoren mit den Vorständen bereits bestehender Stiftungen. So gab es Gespräche mit Cornelia Roesner aus Rheinfelden und Franz Schmider aus Lörrach. Als Beispiele für erfolgreiche Arbeit wurde dort auf die Beschaffungsaktion von Schulranzen für finanziell schwach ausgestattete Familien oder auch die Sanierung des alten Rathauses in Stetten hingewiesen.
Um weitere Erfahrungen zu sammeln, sind demnächst Gespräche bei der Christoph-Merian-Stiftung in Basel sowie bei der Urschel-Stiftung in Nagold vorgesehen.
Im kleinen Kreis stellten die Teilnehmer der Gesprächsrunde am Sonntag zahlreiche Fragen. Etwa danach, ob die Bürgerstiftung Teil des Bürgervereins sein werde. Das werde ganz bestimmt nicht so sein, erklärte Hoog. Bindungen an Vereine seien für Stiftungen auch nicht zulässig. Sie müssten absolut unabhängig sein. Der Bürgerverein brachte lediglich den Gedanken zur Gründung einer Stiftung ein.
Bereits jetzt, da sich eine Gruppe von Initiatoren zusammengefunden hat, zieht sich der Bürgerverein von diesem Projekt zurück.
Nach dem ersten großen Informationsabend im Haus der Begegnung soll es noch mehrere kleine Runden wie jetzt am Sonntag geben, bei denen vor allem die Fragen der Interessenten beantwortet werden können. Wichtige Aufgabe wird sein, in absehbarer Zeit die Satzung zu erarbeiten, weil deren Anerkennung die Grundlage für Stiftungen ist.
Hoog und Krüger freuten sich über das Interesse. Bereitschaft zum Stiften setze absolutes Vertrauen voraus. Dazu wird es auch noch Fachgespräche mit Notaren und Vermögensverwaltern geben. Generell vermieden werde. sollen Mehrheiten in der Stiftungsversammlung, für deren Besetzung die Höhe der Stiftungsbeträge keine Rolle spielen sollen, Auch wird bei der Projektauswahl später kein sachlicher Schwerpunkt zugelassen.