Dass mit Walter Schwarz (CDU) lediglich ein einziges Gemeinderatsmitglied anwesend war, will der Rathauschef übrigens nicht als Desinteresse missverstanden wissen. Stattdessen verweist er auf den zeitlichen Termin und die Dauer der Veranstaltung, die jemandem, der berufstätig sei oder weitere Verpflichtungen habe, kaum eine Teilnahme erlaubt hätte.
„Jeder konnte alles fragen; die Veranstaltung hat sich gelohnt“, lautet Benz’ Resümee.
Das sagt der Sprecher der Bürgerinitiative:
BI-Sprecher Michael Kempkes ist im Nachgang vom Erörterungstermin sehr angetan: „Ich hatte den Eindruck: Endlich werden wir einmal für voll genommen.“ Im vergleich zu bisherigen Veranstaltungen zur P2G-Anlage sei der Erörterungstermin am Donnerstag „eine Sensation“ gewesen, hält Kempkes fest. „Wirklich jeder Punkt von uns, jede Eingabe wurde vorgelesen und beantwortet.
Er habe sich „sehr ernstgenommen“ gefühlt, spricht Kempkes den Veranstaltern ein Lob aus. Ein professionelles Team habe Rede und Antwort gestanden und sei auf alle Bedenken der Bürgerinitiative eingegangen. „Durch diese Seriosität ist die ganze Spannung abgefallen“, stellt Kempkes heraus. Denn im Vorfeld sei ihm „schon sehr mulmig“ gewesen. Aber: „Ich war auch sehr hartnäckig.“
Ein wesentlicher Punkt allerdings stört den BI-Sprecher und Anlieger des Wasserkraftwerkes gewaltig, wie er bekennt. Alle Fachleute hätten sich „vehement“ gegen die Verwendung des Begriffs „Restrisiko“ gewehrt. Er habe auf die Frage, ob man ein solches ausschließen könne, keine klare Antwort bekommen. Das RP habe dennoch gezeigt, dass es wirklich Verständnis für die Sorgen der Anlieger habe. „und alles wurde so erklärt, dass man es auch versteht“, lobt Michael Kempkes und ergänzt: „Das Prozedere macht den Anschein, als ob da wirklich etwas zu bewegen wäre.“
Dass nur einziges Gemeinderatsmitglied dabei war, findet der BI-Sprecher schade.
Kempkes’ Fazit: „Wir werden gehört und ernstgenommen, aber ich erwarte auch keine Wunder.“
Das sagt die Firma Energiedienst:
Laut Pressesprecher Alexander Lennemann ist Energiedienst ebenfalls sehr zufrieden mit dem Verlauf des Erörterungstermins. „Ziel war, das Genehmigungsverfahren zu erklären, die Einwendungen zu verstehen und, wenn möglich, Stellungnahmen dazu abzugeben. Aus unserer Sicht ist dies gelungen“, spricht Lennemann von einem sachlichen Austausch.
Vor allem der Gutachter für das Sicherheitskonzept habe deutlich gemacht, warum zum jetzigen Zeitpunkt des Verfahrens nicht alle Punkte und Unterlagen vollständig sein könnten und was zu tun sei, um sicherzustellen, dass die Anlage „zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme sicher“ sei. ED wolle nun die Stellungnahme des Regierungspräsidiums abwarten. „Dann wird sich zeigen, ob das Konzept für die Anlage angepasst werden muss. Inzwischen schreiten wir mit Planung und Umsetzung voran, um zeitnah nach dem Entscheid mit dem Bau beginnen können“, sagt der ED-Sprecher.
Sein Fazit: „Beide Seiten haben sich auf die Argumente eingelassen und so zu einer echten Erörterung beigetragen. Es gab keine Polemik.“