Grenzach-Wyhlen Pfarrer Lang hinterlässt Spuren

Die Oberbadische
Benno Westermann und Mediengestalterin Nadja Thomann präsentieren die ersten druckfrischen Exemplare des Buches über den Geistlichen Rat Pfarrer Hugo Lang. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Ortsgeschichte: Benno Westermann spürt dem Leben und Wirken des 41. Seelsorgers von Wyhlen nach

Von Manfred Herbertz

Er war Seelsorger, Bauherr und Historiker: Geistlicher Rat Pfarrer Hugo Lang, der von 1905 bis 1947 in Wyhlen die Geschicke der Pfarrei von St. Georg geleitet hatte. Er hat bleibende Spuren im Ort hinterlassen, und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Benno Westermann daran gemacht hat, das Leben dieses umtriebigen Geistlichen nachzuzeichnen und in einer Broschüre niederzuschreiben.

Grenzach-Wyhlen. Die Broschüre, fast schon ein Buch, die am kommenden Freitag der Öffentlichkeit im Rahmen des Gottesdienstes in der Wallfahrtskirche Himmelspforte vorgestellt wird, umfasst 82 Seiten. Akribisch hat Westermann, der rührige Archivar der katholischen Kirchengemeinde Wyhlen, den Lebensweg des 41. Pfarrers in Wyhlen erforscht. Er hat mit Zeitzeugen gesprochen, darunter mit der Nichte Langs, Angelika Lang, und mit Wally Weiß.

Doch seine „erste Begegnung mit Pfarrer Lang“, so erzählt Westermann, liegt 39 Jahre zurück. Da stieß er auf dem Friedhof auf die Inschrift am Grab Langs „Hüter der Himmelspforte“. In der Recherche zur Schrift „Feld- und Wegekreuze auf der Gemarkung Wyhlen“ (2004) und zum Jubiläum des 100-jährigen Bestehens der Pfarrei St. Georg (2006) stieß er immer wieder auf den Namen Langs. Nachforschungen im Pfarrarchiv und im Erzbischöflichen Archiv Freiburg folgten.

Westermann erstellte zunächst eine Dokumentation, die er an Pfarrer Uwe Schrempp, den 50. Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Wyhlen, überreichte. Schrempp war es dann, der die Herausgabe der Broschüre durch die katholische Kirchengemeinde Grenzach-Wyhlen anregte.

Lang, so wird bei der Lektüre des Büchleins deutlich, war nicht nur außergewöhnlich lange in Wyhlen tätig, sondern er erwies sich als außergewöhnlicher Seelsorger, der nicht nur in seiner Pfarrei, sondern in der ganzen Gemeinde tief verwurzelt war, und der bis heute sichtbare Spuren hinterlassen hat. So hat er als Bauherr mit den unter ihm errichteten Gebäuden, insbesondere der Pfarrkirche St. Georg sowie dem ehemaligen Exerzitienhaus und heutigen Seniorenheim Himmelspforte, Voraussetzungen für eine lebendige Seelsorge geschaffen. Die Pflege der Wallfahrt zur „Maria im Buchs“ brachte ihm den Ruf des „Hüters der Himmelspforte“ ein.

Westermann beschränkt sich in der Dokumentation nicht darauf, nur den Lebensweg Langs nachzuzeichnen. Bei der Lektüre wird auch ein Stück Zeitgeschichte deutlich. Das Spannungsfeld in dem Lang mitunter stand, macht Westermann deutlich. Böse Briefe wurden über Lang an das Ordinariat geschrieben, sein Vikar stand im Widerstreit mit ihm, so stand schließlich die Aufforderung des Erzbischöflichen Ordinariats im Raum, Lang möge sich eine andere Pfarrstelle suchen. Das wiederum rief Gemeinderat und Stiftungsrat auf den Plan, und am Ende ging Lang gestärkt aus der Auseinandersetzung hervor, es wurde deutlich, dass die Vorwürfe völlig haltlos waren.

Das Buch zeichnet den Lebensweg des Seelsorgers als einen vielseitig interessierten und am profanen Gemeindeleben teilhabenden Menschen nach, der als Historiker viel Wissen zusammengetragen und in seinen 14 Pfarrführern niedergeschrieben hatte. Das Buch ist aber gleichzeitig ein Stück erlebbare Zeitgeschichte Wyhlens, es ist spannend, darin zu lesen.

Weitere Informationen: Benno Westermann konnte bei der Gestaltung auf die tatkräftige Unterstützung der Mediengestalterin Nadja Thomann zurückgreifen, die ein ansprechendes Layout geschaffen hat. Finanzielle Unterstützung gab es vom Verein für Heimatgeschichte.

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