Grenzach-Wyhlen Platz für sozialen Wohnungsbau

Die Oberbadische
Die von Asylbewerbern häufig genutzte Bushaltestelle an der Kraftwerkstraße ist noch in Betrieb, ihre Wohncontainer sind vor einem Jahr abgebaut worden. Derzeit wird das Areal überplant, um darauf genossenschaftlichen, preisreduzierten Wohnungsbau zu ermöglichen. Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

Gemeinde überplant Fläche des ehemaligen Asylbewerberheims an der Kraftwerkstraße

Anstelle der vor einem Jahr abgebauten Gemeinschaftsunterkunft (GU) für Asylbewerber in Wyhlen sollen Sozialwohnungen entstehen. Der Gemeinderat hat dazu den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Serrnuss-Mitte“ gefasst. Dies im beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13b Baugesetzbuch.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Vor einem Jahr ist es wieder ruhiger geworden an der Kraftwerkstraße. Die Container, welche zeitweise bis zu 200 Menschen vorübergehend Obdach boten, wurden abgebaut. Dies als lokale Folge der Schließung der Balkanroute, nach welcher der Asylbewerberstrom nach Deutschland wieder abebbte. Die Container („mobile Raumeinheiten“) in Wyhlen wurden nun nicht mehr benötigt; der Landkreis Lörrach schloss etliche GUs wieder. Die Pläne für den Bau von festen Wohneinheiten an der Kraftwerkstraße verschwanden in der Schublade.

Fläche liegt brach

Die für die Containersiedlung genutzte Fläche zwischen Kraftwerkstraße und Bahnlinie in Wyhlen liegt seither brach. So manches typische „Pioniergewächs“ hat schon Wurzeln geschlagen.

Doch dies wird nicht ewig so bleiben, denn die Gemeinde Grenzach-Wyhlen will das Gelände zugunsten von sozialem Wohnungsbau weiterentwickeln. Gekauft hatte sie die Fläche von der Deutschen Bahn und das Areal dann an den Landkreis als GU-Betreiber verpachtet.

Verhandlungen

Der Bebauungsplanbereich „Serrnuss-Mitte“ ist mit 1,6 Hektar etwas größer als das der Gemeinde gehörende Areal (1,2 Hektar). Um die Planungshoheit zu haben, die Entwicklung zu steuern und von keinem externen Investor abhängig zu sein, will die Gemeinde selbst die Hand auf der Grundfläche haben. Dazu verhandelt die Kommune derzeit mit privaten Grundeigentümern, um auch die noch fehlenden 20 Prozent des Plangebietes in ihren Besitz zu bekommen, wie Bürgermeister Tobias Benz auf Nachfrage erläutert. Diese 20 Prozent umfassen ungefähr die Flächen, welche den GU-Bewohnern einst als Garten und Bolzplatz zur Verfügung standen. Über den städtebaulichen Entwurf werde man sich binnen der nächsten zwei Jahre Gedanken machen.

Werden die vom Büro K9 ausgearbeiteten und einst öffentlich vorgestellten Pläne für Festbauten dafür wieder aus der Schublade geholt? Nicht ganz. Zwar gebe es „gewisse Analogien“, wie Benz es formuliert. Eins zu eins könne man die früheren Pläne aber keineswegs auf das Sozialwohnungsprojekt übertragen. Dies alleine schon der geänderten Nutzung wegen. Der K9-Entwurf werde aber wohl als Grundlage dienen.

In welcher Größenordnung in einigen Jahren an der Kraftwerkstraße gebaut wird, ist derzeit noch unklar. Sicher ist aber, dass preisreduzierter, genossenschaftlicher Wohnraum entstehen soll. Wen die Gemeinde dafür einmal als Partner ins Boot holen wird, steht noch in den Sternen.

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