Grenzach-Wyhlen Rolli Dudel Schränzer feiern ganz groß

Die Oberbadische
Freuen sich auf das Jubiläumsjahr (von links): Cliquenchef Markus Müller, Mitglied Marco Wiehr in der bisherigen Larve, Vize Peter Höferlin und Schriftführer Timo Hadaschik. Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

Interview: Guggemusik aus Grenzach-Wyhlen ist die drittälteste in Deutschland

Grenzach-Wyhlen (rom). Die drittälteste deutsche Guggenmusik kommt aus Grenzach-Wyhlen. Älter als die Rolli Dudel Schränzern sind lediglich die Gugge ’53 aus Lörrach sowie die Isteiner Guggenmusik ’59. 2020 feiern die Schränzer ihren 60. Geburtstag. Unser Mitarbeiter Rolf Rombach hat sich mit den Vorsitzenden Markus Müller und Peter Höferlin sowie Schriftführer Timo Hadaschik unterhalten.

Frage: Wie hat sich die Musik in den 60 Jahren verändert?

Müller: Wir versuchen die Tradition beizubehalten, aber auch an aktuelle Lieder anzuknüpfen. Wir erweitern unser Repertoire jedes Jahr um zwei neue Lieder, um immer noch etwas Abwechslung auf der Bühne zu haben. Unser Klassiker ist seit Beginn an das Lied „Gipsy“, das darf nicht fehlen.

Frage: Gibt es denn noch Ur-Schränzer?

Hadaschik: Aktive nicht mehr. Bei den Passiven sind Einige dabei. Unsere Aktiven sind derzeit zwischen 16 und 62 Jahre alt.

Frage: Was sind Eure Ursprünge?

Müller: Der Rolli Dudel ist ein Platz in Wyhlen, wo früher sich die jungen Wilden getroffen haben. Die Clique entwickelte sich aus Teilen der Kolpingfamilie, später stieß noch die „Bätschnass-Clique“ von der Feuerwehr hinzu.

Frage: Wird es zum Geburtstag ein neues Häs geben?

Müller: Ja, das wird an der 8. Schränzernacht am 3. Januar präsentiert.

Frage: Und wie wird es aussehen?

Müller: Hehe, das verraten wir noch nicht. Aber wer sich das Plakat anschaut, hat vielleicht schon eine erste Idee. Das Motto ist an das neue Häs angelehnt.

Frage: Wie lange hat die Entwicklung gedauert?

Müller: Anderthalb Jahre haben wir geplant, beraten und überarbeitet. Innerhalb von vier Monaten war dann die Schneiderin fertig.

Höferlin: Den Feinschliff macht dann jedes Mitglied selbst, näht weitere Sachen auf, macht das Häs individueller.

Frage: Das kostet sicher eine Menge Geld, zumal die Masken in Basel ebenfalls in Handarbeit entstehen. Wer bezahlt das?

Müller: Ein großer Teil wird von den Mitgliedern selbst finanziert. Den Zuschuss durch die Clique erarbeiten wir uns durch verschiedene Veranstaltungen über das Jahr und natürlich die Schränzernacht.

Frage: Warum ist es erst die 8. Schränzernacht?

Müller: Das hat erst vor etwa 20 Jahren angefangen, dass sich die Kosten für den Vereinsbetrieb deutlich erhöht haben. Da fand dann die erste Nacht statt.

Höferlin: Früher haben wir Fasnacht im Dorf gemacht, mittlerweile sind wir viel mit dem Bus unterwegs. Das kostet entsprechend.

Frage: Stimmt es, dass man sein Instrument für eine Gugge nicht können muss?

Höferlin: Bei uns schon. Ich habe es jedenfalls nicht gelernt (lacht).

Müller: Man sollte einfach den Willen zeigen, es zu lernen und Spaß daran haben. Darauf kommt es an.

Hadaschik: Es gibt aber auch einige Musiker, die auch im Musikverein aktiv sind. Die bringen dann den neuen Mitgliedern die Stücke oder überhaupt das Instrument bei.

Frage: Was ist für das Jubiläum geplant?

Müller: Neben der Schränzernacht gibt es am Fasnachtssonntag eine Überraschung für den Umzug. Da können sich die Leute darauf freuen und gespannt sein. Im Sommer machen wir dann eine Donauflussfahrt mit den Aktiven.

Frage: Habt Ihr Nachwuchssorgen?

Höferlin: Aktuell zum Glück nicht. Aber wir waren auch schon Mal nur 20 Leute. Wir sind inzwischen eine Familienclique, die Kinde können mit ihren Eltern mitlaufen und auch Instrumente spielen.

Hadaschik: Wir machen im Mai immer eine offene Probe, wo jeder vorbeikommen und gleich mitspielen kann.

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