Grenzach-Wyhlen Schadstoffe liegen unter Grenzwert

Die Oberbadische

Hirschackergrube: Keine kritischen Konzentrationen seit Abschaltung der Grundwasserförderanlage gemessen

Zwar schlummert im Boden unter dem Wyhlener Hirschacker noch immer so manche unbekannte Hinterlassenschaft aus vergangenen Jahrzehnten, aktuellen Messungen zufolge besteht jedoch kein Anlass zur Sorge um das Trinkwasser der Doppelgemeinde. Dies ist das Fazit von Martin Steckermeier vom zuständigen Büro HPC, der am Dienstag im Technischen Ausschuss die Ergebnisse des Grundwassermonitorings vorstellte.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Die ab dem Jahr 2009 unter Federführung von Roche teilsanierte Bodenaltlast am Gmeiniweg beschäftigt die Gemüter immer wieder. Denn lediglich im Bereich sogenannter Hotspots der Bodenaltlast waren damals die „gröbsten“ Chemieabfälle – darunter auch Fässer mit giftigem Inhalt – geborgen worden. Besonders schwer wogen bis dato die großen Konzentrationen leichtflüchtiger halogenierter Kohlenwasserstoffe (LHKW), die man aber mittels Hotspot-Sanierung weitgehend in den Griff bekam.

In den Folgejahren wurde weiterhin das Grundwasser im Bereich der Hirschackergrube aus zwölf bis 30 Metern abgepumpt, mittels Aktivkohlefilter gereinigt und anschließend dem Boden zurückgegeben. An mehreren Messpunkten wird zudem weiterhin erfasst, wie sich die verbliebene Schadstoffkonzentration entwickelt. Da die Konzentrationen nachließen und bestimmte Grenzwerte unterschritten worden waren, wurden die Pumpen vor rund einem Jahr versuchsweise abgeschaltet (wir berichteten damals).

Grenzwerte unterschritten

Seither wurden regelmäßig Messungen vorgenommen und in Berichtsform gegossen, wie Steckermeier im Technischen Ausschuss darlegte. Denn die Grube liegt in der Wasserschutzgebietszone IIIa. So befindet sich in 400 Metern Entfernung die Trinkwasserfassung der Gemeinde Grenzach-Wyhlen.

Wie Steckermeier ausführte, reichten die sogenannten Belastungsfahnen früher bis an die Trinkwasserschutzzone heran. Inzwischen könne man solche aber nur noch in den Kernbereichen der ehemaligen Grube feststellen. Seit der Abschaltung der Grundwasserförderung habe man zwar „Veränderungen" der „Fahnen“ feststellen können, darunter eine gewisse Verlagerung in Richtung Süden, jedoch seien die gemessenen Schadstoffkonzentrationen derart gering, dass kein Handlungsbedarf bestehe, sagte Steckermeier. Er sprach in diesem Zusammenhang von stabilen Werten im „Schadstoff-Pool“. Was sich noch im Boden des Hirschackers befinde, sei jedoch nur schwer quantifizierbar. Offenbar habe man mit der Teilsanierung der Grube und der jahrelangen hydraulischen Grundwasserreinigung aber stabile Verhältnisse erreicht, hielt der Referent fest.

Entscheidung im April

Bis März sollen nun die von HPC gesammelten Daten ausgewertet werden. Im Monat darauf dann steht die Entscheidung an, wie es weitergeht mit der Hirschackergrube.

Kommt dann ein weiteres Monitoring bei gleichzeitigem Ruhenlassen beziehungsweise gar dem Abbau der Grundwasserreinigungsanlage? Steckermeier wollte sich auf Anfrage aus dem Ratsrund dazu noch nicht festlegen. Diese Entscheidung könne man erst im April nach Auswertung aller Daten fällen, sagte er.

Große Bedenken äußerte im Technischen Ausschuss Peter Weber (FW). Man wisse einfach nicht, was da im Boden schlummere, sagte er, „und ich habe ein Problem mit Grenzwerten“. Zu mehr Gelassenheit rief indes Heinz Intveen (SPD) auf. Allgemein sei ein deutlicher Rückgang der Schadstoffkonzentrationen nachweisbar, weshalb man aktuell sagen könne: „Das Grundwasser ist sicher.“

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