Grenzach-Wyhlen Schatzsuche mit dem Smartphone

Manfred Herbertz
Melanie Penninggers und Henning Kurz präsentieren die neue digitale Schnitzeljagd der VHS, die mit Hilfe der App „Action Bound“ zu einem Rundgang „Mit offenen Augen durch Grenzach“ lockt. Foto: Manfred Herbertz

Volkshochschule: Viele neue Online-Angebote in Pandemiezeit entwickelt / Ab Herbst relativ normales Kursangebot geplant

Grenzach-Wyhlen - „Teilweise neu erfinden“ musste sich die VHS Grenzach-Wyhlen in Pandemiezeiten, erklärte Leiter Henning Kurz beim Pressegespräch am Montag, Präsenzveranstaltungen waren über Monate nicht möglich, also habe man eine Reihe von Online-Angeboten neu entwickelt, aber auch andere Formen für Kurse und Vorträge gesucht. Jetzt gibt es zudem ein neues digitales Angebot, eine Art Schnitzeljagd in Form einer App.

Die Digitalisierung sei durch die Pandemie zwar beschleunigt worden, so Kurz, jedoch habe man auch schmerzlich erfahren müssen, dass es nicht ausreiche, analoge Kurse einfach in die digitale Welt zu transferieren. Man habe viel Anpassungsarbeit leisten müssen. Dennoch sieht der VHS-Leiter gerade für kleine Volkshochschulen in der Digitalisierung große Vorteile: „Wir sind so agil wie möglich und ,analogital‘ durch die Krise gegangen.“

Die VHS habe vieles ausprobiert und lernen müssen, dass manches nicht funktioniere. „Es ist nun mal so, dass es nicht reicht, viele iPads zu verteilen und zu glauben, damit sei die Transformation in die digitale Welt geschafft“, sagte Kurz.

Digitaler Unterricht setze eine ganz andere Didaktik voraus.  Man habe dazu viel ausprobiert. Über 100 Online-Veranstaltungen wurden organisiert. Die Resonanz sei nicht überwältigend, während Online-Vorträge sehr gut nachgefragt wurden. Zu einem Vortrag zu Quantentechnologie habe man beispielsweise 20 Teilnehmer gezählt, „das ist doch sehr gut“, freut sich Kurz.

So glaubt der VHS-Leiter, dass die Tendenz in der Post-Corona-Ära zwar in Richtung Hybrid gehen werde. Hauptsächlich aber werde man das Augenmerk auf Präsenzveranstaltungen legen, zusätzlich aber die digitalen Möglichkeiten nutzen. Wichtig sei der Kontakt: „Die Menschen wollen ums Lagerfeuer sitzen und Geschichten erzählen“, nimmt Kurz ein Bild zu Hilfe.

Die VHS agiere nach dem Motto „Bildung und Begegnung“, so soll sie Ort der Begegnung sein, denn Begegnung sei sozialer Klebstoff für die Menschen. „Es ist ein großes Thema für die VHS und wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Ab Herbst soll wieder ein relativ normales Kursangebot starten, wobei Kurz hofft, dass dann die GGG-Regel, zumindest was das Testen betrifft, außer Kraft gesetzt wird. „Manches ist in der Praxis nicht durchführbar“, sagt Kurz und meint damit die Vorgabe, zu jeder Veranstaltung und jeder Kursstunde einen tagesaktuellen Schnelltest machen zu müssen. „Hier sollte, wie in der Schweiz, auf mehr Eigenverantwortung des Einzelnen gesetzt werden.“

Eines dieser neuen digital/analogen Angebote ist der Rundgang „Mit offenen Augen durch Grenzach“, mit dem die VHS „die Menschen vor die Tür locken will“, wie Melanie Penninggers erklärte. Um daran teilzunehmen, muss man lediglich die App „Action Bound“ auf sein Smartphone oder Tablet laden. Anschließend scannt der Nutzer einen QR-Code, und schon kann der Spaß losgehen.

Start ist irgendwo an der Römervilla, hier gilt es eine erste Antwort zu finden, die Lösung führt zur nächsten Station, wo es wieder eine Aufgabe oder Rätsel zu lösen gilt. Und am Ende lockt eine Belohnung aus einer Schatzkiste.

Mit Unterstützung von Helmut Bauckner (Verein für Heimatgeschichte) und Kurt Paulus (Förderverein Emilianum) hat Penninggers die rund einstündige Schnitzeljagd entwickelt. Die App und der digitale Rundgang sind kostenlos, der Datenverbrauch auf dem Smartphone sehr gering, unterwegs braucht es keine Internetverbindung. Erfahrungen mit der App hat Penninggers bereits beim TB Wyhlen gemacht. Die App kommt beispielsweise auch bei Besuchen von Augusta Raurica zum Einsatz.   www.vhs-gw.de

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