Grenzach-Wyhlen Schon 1300 Glasfaseranschlüsse

Die Oberbadische
Der Breitbandverantwortliche Paul Kempf (rechts) erläuterte Bürgermeister Tobias Benz die Funktionsweise des „PoP“-Versorgungsgebäudes an der Scheffelstraße.Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

Internetversorgung: Zweckverband Breitbandversorgung kommt stellenweise besser voran als gedacht

Die Abläufe beim Ausbau des Breitbandinternets in Grenzach-Wyhlen könnten als „Blaupause“ für weitere Gemeinden dienen. Diesen Vergleich zog Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis, gestern im Rahmen eines Zwischenbilanz-Pressegsprächs, an dem auch Bürgermeister Tobias Benz teilnahm.

Grenzach-Wyhlen (rom). Manch glückliche Fügung sorgte Kempf zufolge für einen beschleunigtes Erreichen einiger schwieriger Gebiete, die in den ersten Phasen im Fokus standen.

Rührberg

Um die 130 Hausanschlüsse mit 260 Wohneinheiten auf dem Rührberg anzuschließen, mussten zwar fünf Kilometer Tiefbauarbeiten erledigt werden, um die 28 Kilometer Glasfaser zu verlegen. Dafür ersparte man sich aber das Verlegen einer Hauptleitung zwischen Inzlingen und Wyhlen, weil man sich auf eine bestehende Leitung der Firma Energiedienst einmieten konnte, die von Lörrach über Wyhlen nach Rheinfelden führt.

Industriezone

Für das Industriegebiet an der Emil-Barell-Straße musste eine Verbindung unterhalb der Bahnlinie geschaffen werden, um an den Hauptstrang der Glasfaserleitung, das Backbone-Netz, anzuschließen. Hier konnte der Zweckverband eine bestehende Leitung erwerben. „Eine neue Verlegung unter der Bahn hätte Monate für die Genehmigung benötigt. So ging es in wenigen Wochen“, freute sich Kempf. Mit Abschluss des Bereichs Talstraße Grenzach in diesen Tagen fasst das Netz demnächst 1300 Anschlüsse in Grenzach-Wyhlen.

Kaum noch Probleme

Neben dem Rührberg hatten das Gewerbegebiet Fallberg, das Neufeld und das Neubaugebiet Hornacker Priorität. „Dort war die Internetanbindung am langsamsten, weil am entferntesten weg von den Knotenpunkten der Kupfer- und Kabeltechnik in den Ortsmitten.“ Die Backbone-Leitung verläuft nun über sieben Kilometer in Ost-West-Ausdehnung. Herausfordernd waren hierbei die Arbeiten an den Hauptverkehrsadern wie der Grenzacher Zentralkreuzung.

„Noch lange nicht fertig“

Der weitere Ausbau wird zum Teil mit weiteren anstehenden Baumaßnahmen koordiniert. Für 2021 sind solche in der Wyhlener Ortsmitte und der „Siedlung“ geplant, wenn dort für weitere Arbeiten die Bagger anrollen. Drei Verteiler-Zentren, sogenannte „Points of Presence“ (PoP), gibt es in der Gemeinde, wenngleich aktuell die aktive Technik nur am PoP am Kreisverkehr Wyhlen geschaltet ist.

Schulen sind angebunden

Als erste Gemeinde im Landkreis hat Grenzach-Wyhlen bereits alle Schulen ans Netz angebunden, was auch der kompakten Struktur der Gemeinde zu verdanken sei. Einzig das Rathaus Wyhlen sei noch nicht angeschlossen, was ab 2021 angegangen werden soll. Der Innenausbau der kommunalen Infrastruktur kostet die Gemeinde über 900 000 Euro.

Der Breitbandausbau kommt auf 3,2 Millionen Euro, die zur Hälfte vom Land Baden-Württemberg getragen werde. Auf die Nutzungsdauer von mindestens 40 Jahren sollen sich die Kosten des Zweckverbands refinanzieren. Der aktuelle Pächter, die Firma Pyur, deren Vertrag noch bis 2032 geht, führt 40 Prozent der Nutzungsentgelte an den Zweckverband ab, der mit diesen Einnahmen die weiteren Baumaßnahmen bestenfalls ohne weitere kommunale Zuschüsse stemmt.

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