Schwermetall hoch zehn

Von Rolf Rombach

In der Regel finden große Musikfestivals immer im Frühjahr oder Sommer statt. Die Matschpartys bei schlechtem Wetter werden ebenso gefeiert wie die Wasserduschen der Feuerwehr bei Sonnenschein. Beides wird am Wochenende eher nicht zutreffen, wenn in der Hochrheinhalle erstmals das „Tersicore Winter-Fest“ stattfindet.

Grenzach-Wyhlen. Zehn Formationen aus vier Ländern stehen in der Hochrheinhalle ab 15.30 Uhr auf der Bühne. Zapfenstreich ist um Mitternacht.

Musikalischer Planer ist der Wyhlener Jonathan Währer, der neben seinem Studium in molekularer und technischer Medizin an der FH Schwenningen selbst gerne Musik macht. „Es geht darum, ein wenig Leben nach Grenzach-Wyhlen zu bringen“, erläutert er seine Motivation.

Bisher haben er und seine beiden Mitstreiter von „Tersicore“, Christian Mehlin und Josh Krebs, bereits kleinere Veranstaltungen im „Bahnhöfli“ organisiert. Die Bands kommen auf freundschaftlicher Basis und freuen sich über einen Auftritt. „Man kennt sich; es gibt ein wenig Spritgeld, und wir besuchen sie dann im Gegenzug bei einer Veranstaltung. Wir Metaller und die Hardcore-Szene sind eine gewisse Do-it-yourself-Community“, fährt Währer fort.

Im administrativen Bereich erhalten seine Mitstreiter und er Unterstützung durch das Jugendreferat der Gemeinde Grenzach-Wyhlen. Leiter Christoph Richter und sein Team werden den Einlass und Getränkeausschank übernehmen und haben auch die Sicherheitsauflagen mit dem Ordnungsamt abgeklärt. Neben einem Sicherheitsdienst wird der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes einen ehrenamtlichen Sanitätsdienst stellen. Die Verpflegung übernimmt „Rockfood“ aus Rheinfelden.

Da für das Festival nur ein Teil der Hochrheinhalle verwendet wird, ist die Zuschauerzahl auf 430 Personen limitiert. „300 Besucher wären super und unsere Ausgaben refinanziert“, hofft Währer auf viel Publikum. „Wyhlen ist natürlich etwas ab vom Schuss. Schon schwierig, ein Festival dort zu etablieren. Aber wir wollen es versuchen.“

Durch die Kooperation mit dem Jugendreferat dürfen minderjährige Besucher bis zum Veranstaltungsende um Mitternacht bleiben. Beim „Tersicore-Sommerfest“ waren die Besucher grob zwischen 15 und 45 Jahren alt und die Putzfrau begeistert, erzählt Währer stolz: „Bisher habe keiner die Toiletten so sauber hinterlassen wie unser Publikum. Wir sind sehr friedlich.“

Um den Unkundigen die Musik näher zu bringen, erläutert er begeistert: „Es klingt für den Unwissenden vielleicht etwas aggressiv. Aber es ist kraft- und emotionsvoll.“

Auftreten werden folgende Bands: Walking Dead On Broadway (Deathcore, Leipzig), COPIA (Alternative/Progressive Metalcore, Melbourne), Circus of Fools (Gothic/Melodic Death Metal, Tübingen), Diana Rising (Metalcore/Djent, Mulhouse), Your Redemption (Deathcore, Leipzig), Impact of Theia (Deathcore, Steinen), Kreisel (Post Punk, Mannheim), Sayras (Old School Metalcore, Luzern), LET ME FALL (Metalcore, Waldshut) und Debt Mountain (Heavy/Alternative Rock, Rastatt).