Grenzach-Wyhlen Schwimmen und schwitzen

Die Oberbadische

„Swim & Run“: 671 Schüler holen alles aus sich heraus

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. So voll ist das Grenzacher Freibad kurz nach 8 Uhr morgens nur einmal im Jahr: Beim „Swim & Run“ kam gestern richtige Volksfeststimmung auf, schließlich ist die Wettkampfveranstaltung für die örtlichen Schulen ein Höhepunkt im Jahr und die Teilnahme Ehrensache.

Keine Knarre dabei, Herr Benz? „Nee, grad keine zur Hand“, feixt Bürgermeister Tobias Benz, als er vor dem Freibad aus dem Auto steigt. „Da muss ich wohl so ein Start-Dings nehmen.“ Und kaum hat der Rathauschef den Beckenrand erreicht, drückt „Swim & Run“-Organisator Folke Kaben ihm auch schon eine „Startklappe“ in die Hand.

Genau 671 Schüler von Schulen aus der Regio, aber auch aus dem Raum Freiburg hat Kaben auf seiner dicken Liste stehen.

Ins Mikrofon spricht er den Countdown – und Hunderte Kehlen zählen laut mit. Punkt 8.30 Uhr knallt die Startklappe, und die ersten Kinder – sie kommen von der Lindenschule aus Wyhlen – geben im Wasser Vollgas.

Im Wirtschaftsbereich macht sich währenddessen bereits die nächste Gruppe warm: Hüpfen, Arme in die Luft, Schultern kreisen, locker werden. Die kleinen Schwimmer von gerade eben haben da schon die „Wechselzone“ erreicht, springen pfluddernass in die Laufklamotten und spurten los. Vor dem Ziel feuern ihre Fans sie an: Klassenkameraden, Eltern, Lehrer und Freunde.

Rund 1000 Leute verteilen sich hier: als Teilnehmer, als Zuschauer oder Helfer. Derer kommen rund 120 zum Einsatz beim „Swim & Run“. Denn bei einer derart dicht getakteten Veranstaltung wird jede Hand gebraucht. Schwimmsportverein (SSV) Grenzach, TV Grenzach Triathlon, DLRG, DRK, TriTeam Hochrhein und der Verein der Freunde des Lise-Meitner-Gymnasiums stellen Abordnungen bereit, um auch den zwölften „Swim & Run“ zu einem großen Sportfest werden zu lassen.

Klar ist: Der olympische Gedanke steht im Vordergrund. Mit Stolz tragen die Kinder nach dem Schwimmen und Laufen ihre grünen „Finisher“-Shirts. Völlig außer Puste landen sie zumeist direkt am Hieber-Stand, wo Petra Hallensleben mit ihrem Team frisches Obst und Getränke anbietet. Auch unter einem großen Zelt wird fleißig bewirtet, denn die Sonne brennt frühmorgens bereits unbarmherzig.

Wer immer noch Power hat, geht zur Hüpfburg von Energiedienst. Wer nicht, der macht es sich im Kreise der Klassenkameraden irgendwo unter einem der vielen schattenspendenden Bäume gemütlich.

Rund ums Becken herrscht ein einziges Stimmengewirr. Alle paar Minuten wird die muntere Szenerie von einem schrillen Pfiff übertönt. Die Pfeife steckt im Mund von Paul Selzer. Als zweiter Vorsitzender des SSV Grenzach ist er der ideale Mann an den Startblöcken. Wer „Swim & Run“-Chef Folke Kaben mal kurz von dessen Mikrofon weg bekommt, hört ein: „Es läuft echt klasse!“

Und als sich der Autor des Artikels vom Acker macht, trifft er noch beim Aufzug auf einen älteren Herrn, und folgender Dialog beginnt:

„Sie, de Herr vo de Zyttig, was isch denn do hüt los?“

„E große Wettkampf. Aber d’Schwemmi isch uf.“

„Jo, no gang i grad erscht no’n e weng go luege.“

Weitere Informationen: Veranstalter des „Swim &  Run“ waren das Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) und die Realschule in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Grenzach-Wyhlen, dem TV Grenzach, dem Verein der Freunde des LMG und dem baden-württembergischen Triathlonverband. Die Ergebnisse findet man im Internet unter http://www.triteam-hochrhein.de/Veranstaltungen/SwimRun/swimrun.html

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