Grenzach-Wyhlen Selten gehörtes Zusammenspiel

Rolf Reißmann
Seit 16 Jahren gestalten Yuliya Sadykava-Voigt und Cyprian Kohut gemeinsame Konzertprogramme Foto:  

Wieder einmal – und erstmals nach der Corona-Zwangspause – spielte dort Cyprian Kohut. Der im Ort lebende und dort gut bekannte Cellist hatte seine musikalische Partnerin mitgebracht, mit der er schon seit rund 16 Jahren gemeinsame Programme gestaltet: Yulia Sadykava-Voigt.

Sie arbeitet als Organistin in mehreren Gemeinden der Nordwestschweiz. Außerdem absolviert sie gerade ein Studium als Musikpädagogin. Für sie war es der erste Auftritt in Grenzach-Wyhlen.

90-minütiges Konzert

Helmut Bauckner, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins für Heimatgeschichte, freute sich über ein Konzert mit ungewöhnlicher Besetzung und speziellem Programm, wie er bei der Begrüßung sagte.

Zur Eröffnung der etwa 90-minütigen Barockmusik übernahmen Cello und Orgel jeweils einen Solopart. Kohut spielte die Suite Nr. 3 in C-Dur für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Ein Vorspiel und sechs Sätze gehörten dazu. Mit ihnen konnte der Solist die gesamte Vielfalt des Instruments darstellen.

Immer wieder dominierten die Bässe; von ruhig bis temperamentvoll reichte dabei das Spektrum. Beachtenswert waren die filigranen Passagen, die Kohut sehr feinfühlig spielte.

Orgel bietet Vielfalt

Anschließend gestaltete Sadykava-Voigt den Choral für Orgel „Allein Gott in der Höh sei Ehr“. Bach schrieb zu jener Zeit nahezu wöchentlich Orgelvorspiele für die Gottesdienste, stets an einen Choral angelehnt. Auch mit diesem Stück konnte die Organistin die Orgel in ihrer gesamten Vielfalt ausnutzen.

Die Reihe der nachfolgenden gemeinsam von Orgel und Cello dargebotenen Werke begann mit der Sonate in C-dur von Carl Philipp Emanuel Bach, dem Sohn von Johann Sebastian.

Feines Zusammenspiel

Vom hierzulande nicht allzu häufig gespielten Italiener Benedetto Marcello folgte noch eine Sonate. Schließlich setzen die beiden Musiker mit der Sonate Nr. 5 e-Moll von Antonio Vivaldi den beeindruckenden Schlusspunkt.

Sehr hörenswert war bei all diesen gemeinsam dargebotenen Stücken das Zusammenspiel. Kein Instrument versuchte, das andere zu übertönen; Orgel und Cello fanden während des ganzen Vortrags gleichermaßen Platz für Dominanz.

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