„Die Alamannen sind Flüchtlinge, die sich hier niederließen“, erläuterte sie. Aufgrund der großen Durchmischung sei es daher nie zu einer wirklich gemeinsamen Identität und Stärkung des Volkes gekommen. Als Gegenbeispiel nannte sie Franken und Goten. Beide führten Königshäuser ein und erhöhten ihren Organisationsgrad. Letzteren gelang es dadurch sogar, das große und bedeutende Rom einzunehmen.
Am „nassen Limes“, der unter anderem aus Rhein, Donau und Iller bestand, siedelten sich Menschen an, nutzten den Handel mit den Römern. Fundamente römischer Türme am Schweizer Rheinufer sowie der Brückenkopf bei Wyhlen zeugen noch heute von den (Grenz-)Befestigungen. Die Siedlung Hertenberg, oberhalb des Markhofes, stellte einst das alamannische Gegenstück dar, welches als strategischer Punkt optimal mit Blick gen Süden ausgelegt war.
Wo die Menschen linksrheinisch gelebt haben, lasse sich aber nicht mehr nachvollziehen, wie Greiner ausführte. Grund: Die Alamannen bauten ihre Häuser aus Holz. Während Grenzach anno 777 erstmals urkundlich erwähnt sei, könne man für Wyhlen nur archäologische Nachweise heranziehen, die zwischen 600 und 750 datiert seien. Rückschlüsse auf die Menschen in der Doppelgemeinde gibt es durch die entdeckte Bestattungskultur. In Grenzach sind bislang vier Gräber bekannt, in Wyhlen fünf sowie ein Feld mit rund 30 Grabstellen. Viele Funde stammen aus den 1920er und 1930er Jahren, als Häuser und Straßen ausgebaut wurden. Ein historisches Foto zeigte Walter Wetzel mit einem Steingrab, das beim Fundamentbau eines Hauses entdeckt wurde.