Grenzach-Wyhlen Spatenstich am 9. November

Die Oberbadische

Hornacker: Startschuss für neues Wohngebiet fällt / Platz für rund 350 Einwohner

Von Tim Nagengast

Der Spatenstich zur Erschließung des auf dem Grenzacher „Hornacker“ geplanten neuen Wohngebietes fällt am 9. November. Die ersten Reihen- und Mehrgeschosshäuser werden parallel dazu ab Anfang des kommenden Jahres errichtet. In drei Jahren sollen hier bis zu 350 Einwohner leben.

Grenzach-Wyhlen. Investor ist die Firma Stuckert Wohnbau aus Gundelfingen bei Freiburg. Sie hat den „Hornacker“ vor mehr als eineinhalb Jahren von der Basler Pensionskasse Stiftung Abendrot erworben. Diese hatte zuvor – aus wirtschaftlichen Gründen – ihre ambitionierten Pläne begraben, dort Deutschlands größte Solarsiedlung zu errichten (wir berichteten mehrfach).

Stuckert griff daraufhin zu, erwarb das 21 000 Quadratmeter große Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Riehener Hörnli-Friedhof und übernahm eins zu eins den bereits fertigen Bebauungsplan. Trotzdem verzögerte sich die Entwicklung des neuen Wohngebietes aus verschiedenen Gründen ein wenig, wie Stuckert-Prokurist Aribert Frece im Gespräch mit unserer Zeitung freimütig einräumt. So war die „Hornacker“-Erschließung eigentlich für dieses Frühjahr anvisiert worden; los geht es nun am 9. November. In Gegenwart geladener Gäste wird dann offiziell mit dem Bau der Erschließungsstraße begonnen.

Auf dem bisher brachliegenden Areal, das fast wie ein Zeigefinger in die Schweiz hineinragt, sollen 16 Gebäudezeilen entstehen. Elf Zeilen will der Investor mit 48 Reihenhäusern bebauen, hinzu kommen fünf Reihen mit fünf Mehrfamilienhäusern.

Die geplanten 83 Eigentumswohnungen haben eine Größe von zwei bis vier Zimmern und eine Wohnfläche von 66 bis 110 Quadratmetern. Die Reihenhäuser weisen Wohnflächen von 118 bis 133 Quadratmetern auf.

Begonnen wird mit den Erschließungsarbeiten, die in rund einem Jahr abgeschlossen sein sollen. Der Vertriebsstart der geplanten 48 Reihenhäuser ist bereits erfolgt. „Und für diese haben wir bereits jetzt 20 Kaufzusagen, ohne dass wir das Projekt bisher intensiv beworben haben“, freut sich Frece. Für ihn ein klares Indiz für den Druck, der auf dem Grenzach-Wyhlener Wohnungsmarkt herrscht. Anfang Dezember wolle Stuckert dann „richtig in die Vermarktung gehen“, kündigt Frece an.

Der Investor verfolgt auf dem „Hornacker“ ein Konzept, Wohnraum zu schaffen, der „qualitativ wertig“ (Frece), aber dennoch nicht überteuert sein soll. Dazu bedient sich das Unternehmen laut Frece des „Avantum“-Systems, das dank einiger Standardisierungen für Einsparpotenzial sorge, dem Bauherren aber dennoch mittels Wunschkomponenten individuelle Design-Gestaltungsmöglichkeiten biete. Stuckert plant mit einem Reihenhaus-Einstiegspreis von 382 000 Euro. „Und dass in dieser Ausstattung und in dieser einmaligen Lage direkt an der Schweizer Grenze“, wirbt der Stuckert-Prokurist.

Er räumt ein, dass eine Übernahme der Pläne für die vom Vorbesitzer angedachte Solarsiedlung keine Option für Stuckert gewesen wäre. „Das wäre auch für uns wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen.“ Dennoch mache das Gundelfinger Unternehmen „auch ein bisschen Solar“, hält Frece fest. Er verweist auf ein nachhaltiges Energiekonzept, den Bau eines Blockheizkraftwerks und Häuser im KfW-55-Standard auf dem „Hornacker“. Für die Mehrfamilienhäuser seien Photovoltaikanlagen geplant; hinzu komme ein E-Carsharing-Standort.

Groß und bekannt geworden ist das Unternehmen übrigens durch Wohnsiedlungen in mediterranem, toskanisch angehauchten Stil. So findet man beispielsweise in Denzlingen oder Waldkirch sogenannte Stuckert-Siedlungen, in denen Pastellfarben dominieren, und wo Säulen und Kapitelle, „Toskana-Dächer“, Fensterläden sowie Bögen für ein verspieltes Erscheinungsbild sorgen.

Wäre eine solche „Stuckert-Siedlung“ kein optisches I-Tüpfelchen für Grenzach gewesen? „Nein“, sagt Frece auf Nachfrage. Nicht jeder Stil passe überall gleich gut hin. Zudem treibe jedes zusätzliche Gestaltungselement naturgemäß den Baupreis in die Höhe, hält er fest. In Grenzach beschränkt sich der Investor daher auf eher schlichte Bauformen und klare Kanten – ohne dabei komplett auf Hingucker oder Zierrat zu verzichten, wie Frece im Gespräch hervorhebt. „Aber in dieser Region, an diesem Standort, wären sonst unsere verhältnismäßig günstigen Verkaufspreise für Wohnungen und Häuser so nicht zu halten, wenn wir mediterran angehaucht bauen würden“, ergänzt er.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading