Vorwurf der Bestechung. Dreitägige Durchsuchung.
Grenzach-Wyhlen - Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt aktuell bei der Firma Roche. Es geht um mögliche Bestechung im medizinischen Bereich. Ob Anklage erhoben wird, ist noch offen.
Nach Recherchen unserer Zeitung sind Mitte März mehrere Beamte der Kriminalpolizei bei Roche Pharma in Grenzach vorstellig geworden. Hintergrund ist ein Bestechungsvorwurf. Wie Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert (Staatsanwaltschaft Wuppertal) auf Anfrage bestätigt, hat die Durchsuchung bereits am 12. März stattgefunden und drei Tage in Anspruch genommen.
Baumert zufolge drehen sich die Ermittlungen um einen Arzt aus Düsseldorf. Dieser habe über eine Apotheke Medikamente von Roche bezogen. Der Pharmariese soll im Gegenzug dafür Zahlungen an eine Gesellschaft geleistet haben, „die diesem Arzt sehr nahesteht“. Im Raum stehe nun der Verdacht der Bestechlichkeit, sagt der Wuppertaler Oberstaatsanwalt. „Roche hat aber von Anfang an kooperiert und freiwillig alles Geforderte herausgegeben“, ergänzt Baumert. Der Einsatz der Kriminalbeamten habe sich dabei auf die Sicherstellung von relevantem Material beschränkt. Zu Verhaftungen sei es nicht gekommen.
Noch ist das Material nicht ausgewertet, hält Baumert fest. Derlei Ermittlungsverfahren seien zumeist sehr komplex und könnten Monate oder gar Jahre in Anspruch nehmen. Erst nach Auswertung könne dann gegebenenfalls Anklage erhoben werden. „Dazu muss man aber erst einmal herausfinden, wer verantwortlich war.“
Roche Pharma selbst gibt sich auf Anfrage unserer Zeitung zugeknöpft. Das Unternehmen bestätigt lediglich, dass es vom 12. bis 14. März eine Durchsuchung in den Geschäftsräumen in Grenzach gegeben hat. „Roche hat hierbei vollumfänglich mit den Behörden kooperiert“, teilt Sebastian Sinemus von der Kommunikationsabteilung mit.
Dem Vernehmen nach soll der Einsatz der Kriminalbeamten bei Roche in Grenzach hinter den Kulissen für ziemliche Unruhe gesorgt haben.
