Grenzach-Wyhlen Stabil und dicht

Die Oberbadische
 Foto: zVg/BASF

BASF tritt kursierenden Gerüchten entgegen, dass die Kläranlage innerhalb von wenigen Wochen „abgesackt“ sei / Dehnungsfuge hat einen Riss

Sind Erdreich und Fels instabil? In Grenzach-Wyhlen kursieren derzeit Gerüchte, dass die Kläranlage innerhalb von vier Wochen um bis zu eineinhalb Zentimeter „abgesackt“ sei. Angeblich, so ist zu hören, sei die Aufregung hinter den Kulissen groß. Die Firma BASF, auf deren Gelände die Kläranlage steht, tritt diesen Gerüchten auf Nachfrage unserer Zeitung entschieden entgegen. Es habe lediglich „leichte Setzungen“ gegeben. Von Aufregung könne keine Rede sein.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Gerüchte sind so eine Sache. Denn sind sie erst einmal in der Welt, bekommt man sie kaum mehr gebändigt. Woher die im Dorf kursierende Nachricht stammen könnte, die Kläranlage sei innerhalb eines Monats um einen bis eineinhalb Zentimeter in den Boden gesunken, kann sich Bürgermeister Tobias Benz jedenfalls nicht erklären. Er höre davon zum ersten Mal, versichert der Rathauschef im Gespräch mit unserer Zeitung. Er wisse zwar von Routine-Messungen im Kontext zum Aushub des benachbarten Roche-Perimeters der Keßlergrube, sagt Benz, „aber von einer Absenkung der Kläranlage ist mir nichts bekannt“.

Nur „leichte Setzungen“ festgestellt

Auch bei BASF ist man einigermaßen ratlos, wer das Gerücht von der sinkenden Kläranlage und eventuell instabilem Untergrund in die Welt gesetzt haben könnte. „Ihre Information, dass die Kläranlage in Grenzach innerhalb von etwa vier Wochen um beinahe 1,5 Zentimeter abgesackt sei, trifft nicht zu“, stellt Sprecherin Claudia Schneider klar. Der Zustand der Abwasserbehandlungsanlage werde „kontinuierlich überprüft“. Neben den Prozessen, die rund um die Uhr zentral überwacht würden, würden auch die Bauwerke regelmäßig inspiziert. Dabei, fährt Schneider fort, seien im Bereich des Vorklärbeckens der kommunalen Kläranlage „leichte Setzungen“ festgestellt worden. „Damit verbunden ist auch ein Riss an einer Dehnungsfuge oberhalb der Wasserebene“, sagt Schneider. Überprüfungen durch Experten hätten aber bestätigt, dass das Vorklärbecken dicht sei. Über diesen Sachverhalt hat BASF nach eigenen Angaben die Gemeinde Grenzach-Wyhlen bereits Ende 2018 informiert.

Die Funktionsfähigkeit der Anlage sei nicht gefährdet; Ad-hoc-Maßnahmen seien daher keine erforderlich. „Die Instandsetzung der Dehnungsfuge im Vorklärbecken wird – wie üblich – in Abstimmung mit der Gemeinde Grenzach-Wyhlen geplant und vorgenommen“, präzisiert die BASF-Sprecherin. Weitere Behörden seien nicht involviert, da die Kläranlage ja voll funktionstüchtig sei. Um den Riss an einer Dehnungsfuge oberhalb der Wasserebene zu beheben, könne das Vorklärbecken jederzeit kurzfristig „umfahren“ und das Becken dann für die Reparatur geleert werden, sagt Schneider mit Blick auf die kommende Instandsetzung.

Ob die Bodenabsenkungen vielleicht mit dem Vollaushub des benachbarten Roche-Perimeters der Keßlergrube zusammenhängen?

„Die Ursache für die leichten Setzungen lässt sich nicht abschließend klären. Die Kläranlage ist wie andere Bauwerke verschiedensten Beanspruchungen ausgesetzt“, hält Schneider abschließend fest.

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