Grenzach-Wyhlen Teurer, aber nicht so arg wie erwartet

Die Oberbadische
Für den Neubau des Kindergartens „Löwenzahn“ musste die Gemeinde im Vergleich zur Ursprungskalkulation noch ein paar Euro drauflegen.Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

„Löwenzahn“: Schlussrechnung über 5,767 Millionen Euro / Projektbudget überschritten

Das ursprüngliche Projektbudget für den Neubau des Kindergartens „Löwenzahn“ ist um rund 532 000 Euro überschritten worden. Gemeinderat und Verwaltung zeigten sich im Rahmen der jüngsten Sitzung dennoch zufrieden mit dem Schlussrechnungsbetrag von 5,767 Millionen Euro. Diese Summe sei, die Entwicklungen und Prognosen der vergangenen Jahre betrachtend, „keineswegs überraschend“, wie Bürgermeister Tobias Benz im Nachgang bekräftigte.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Brigitte Feuerer (Büro Drees & Sommer) stellte im Gemeinderat die Gesamtkosten nach der Schlussrechnung für den schicken Kindergartenneubau detailliert vor. Das Freiburger Büro war für die Kostenkontrolle eingesetzt worden, quasi als eine neutrale Überwachungsinstanz.

Räte sind zufrieden

So war die laufende Kostenentwicklung für den Neubau an der Schlossgasse in den vergangenen Jahren immer wieder Thema im Gemeinderat. Regelmäßig gab es „Wasserstandsmeldungen“, anhand derer sich schon in einem frühen Baustadium abgezeichnet hatte, dass der ursprüngliche Kostenrahmen kaum zu halten sein würde (wir berichteten damals).

Beispiel: Im Juni 2018 lautete die Prognose über Gesamtkosten von 5,45 Millionen Euro für den Kindergarten. Ende November desselben Jahres war die auf Hochtouren laufende Baukonjunktur erneut als Preistreiber genannt worden. Damals belief sich die Kostenschätzung statt der erwarteten 5,2 bis 5,3 Millionen Euro auf sogar 5,87 Millionen Euro. Weil damals noch ein paar weitere Arbeiten anstanden, hatte die vordergründig vergleichsweise niedrige Kostensteigerung an Teilen des Ratstisches – und auch im Nachgang der Sitzung – für Unmutsäußerungen gesorgt.

Davon war bei der jüngsten Zusammenkunft des Gremiums freilich keine Rede mehr, als Feuerer den Räten die Kostenentwicklung und Preissteigerungen sowie kleineren Projektänderungen erläuterte. Auch erinnerte sie an Nachplanungen wie zum Beispiel die öffentliche Toilette. Es sei stets einfacher und daher am Ende günstiger, im Projektverlauf aufkommende nötige Ergänzungen direkt mit einzuplanen und umzusetzen anstatt sie später separat zu ergänzen, hielt Feuerer fest. Zudem habe man hie und da auf kostengünstigere Materialien respektive Verfahrensweisen zurückgegriffen, um die Baukosten für den neuen „Löwenzahn“ nicht weiter in die Höhe zu treiben.

Feuerers Fazit: Zwar lag am Ende der Gesamtbetrag rund 447 000 Euro über der Ursprungsplanung, aber dennoch klar unter der im November 2018 prognostizierten und im Gemeinderat vorgestellten Summe von 5,87 Millionen Euro.

Bei der jüngsten Gremiumssitzung war die Kostenentwicklung so weit kein Thema mehr. Der Betrieb im „Löwenzahn“ läuft schon lange; der Spatenstich ist knappe drei Jahre her; alle Handwerker und Baufirmen haben ihr Geld erhalten.

Einzig Ralf Blubacher (FDP) konnte sich eine kleine verbale Spitze nicht verkneifen. Zwar attestierte er allen am Projekt „Löwenzahn“ Beteiligten eine „Top-Leistung“, und auch die Kosten seien okay, aber: „Wir haben mit dem Kindergarten ein schönes Prinzesschen bekommen, aber mit einer ganz kleinen Krone, einem Krönchen obendrauf.“ Blubachers Spitze ist wohl auch vor dem Hintergrund zu verstehen, dass seine Fraktion nie ganz konform gegangen war mit dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs im Vorfeld. Den hatte damals das Büro Roller aus Breisach gewonnen.

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