Insgesamt habe sich der administrative Teil immens gesteigert, berichtet Bieger. Manches dient der Sicherheit, wie die regelmäßigen Untersuchungen und Überprüfungen.
Doch inzwischen werde von einer Leitung neben der Personalführung und Personalentwicklung erwartet, dass sie Öffentlichkeitsarbeit, Betriebsführung und Verwaltung leisten könne.
Was sie auch stört: Weiterhin könne man von einem Erziehergehalt allein kaum eine Familie durchbekommen. Zusatzfunktionen wie Praxisanleiter werden nicht vergütet, obwohl hier ein erheblicher Mehraufwand für die Fachkräfte entsteht.
An der Stelle kommt Biegers andere Funktion zur Sprache: Seit 15 Jahren ist sie in der Mitarbeiter-Vertretung (MAV) in der Seelsorgeeinheit aktiv. Vor allem seit 2010 habe sich hier viel entwickelt. Sie lobt in dem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit „Arbeitgeber“ Pfarrer Uwe Schrempp.
Zum heutigen 1. April übernimmt Patricia Brogle die Leitung von Gabi Bieger. Drei weitere Erzieherinnen verlassen den Kindergarten im Sommer, dann steht ein Umbruch an. Zwar ist die Kirchengemeinde bereits auf der Suche, doch sieht es durch den Fachkräftemangel schlecht aus, das zeitnah kompensieren zu können. Dabei mache die Arbeit mit den Kindern nach wie vor Spaß: „Ich finde es toll, dass Kinder noch immer neugierig sind.“ Das habe sich über die Jahrzehnte nicht verändert.
Dennoch blickt Bieger freudig auf den neuen Lebensabschnitt: „Endlich ausschlafen“, gehört zu ihren ersten Gedanken, wie sie lachend zugibt. Mehr Zeit für die Familie ist schon geplant, und sobald es wieder geht, will sie Deutschland bereisen. Und dann ist noch ein zweiteiliger Traum im Raum, den sie verwirklichen möchte: Japanisch lernen und dann auf die Inselgruppe in Fernost reisen. Oder noch ein Seniorenstudium? Vielleicht auch das.