Grenzach-Wyhlen „Toll, dass Kinder noch immer neugierig sind“

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Nach 30 Jahren verabschiedet sich Gabi Bieger vom Wyhlener Kindergarten Regenbogen in den Ruhestand. Foto: Rolf Rombach

Erziehung: Gabi Bieger hört nach 30 Jahren im Kindergarten Regenbogen auf

Grenzach-Wyhlen - Sie hat Generationen von Wyhlener Kindern aufwachsen sehen. Zwischenzeitlich bringen ihre ehemaligen Schützlinge den eigenen Nachwuchs in die Einrichtung. Die Rede ist von Gabi Bieger. Seit 30 Jahren ist die Erzieherin im katholischen Kindergarten Regenbogen tätig, fast die komplette Zeit als Leitung. Ende März geht sie in den Ruhestand und blickt zurück.

Anfang 1991 wollte sie nach der Kinderauszeit wieder beruflich einsteigen. Für den damaligen Wyhlener Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Benno Westermann kein Problem. In Teilzeit und mit der jüngsten Tochter trat sie die Stelle an, wurde bald darauf zur kommissarischen Leiterin, ehe sie ein Jahr später im Amt bestätigt wurde und dieses bis zum heutigen Tag ausübt. 1985 kam sie durch ihren Mann nach Herten. Zuvor arbeitete sie in einem Kinder- und Waisenhaus in Freiburg-Günterstal, nach dem sie ihre Ausbildung im Internat des Klosters Unserer lieben Frau in Offenburg abschloss.

Leitungserfahrung sammelte Bieger im evangelischen Kindergarten Wyhlen und in Lörrach-Haagen, ehe sie ihre Familienpause nahm.

Rückblickend ist sie sehr zufrieden mit ihrem Werdegang: „Ich habe alles machen können, was ich wollte.“ Verschiedene Projekte verstärken das Lächeln in ihrem Gesicht. Kooperationen mit Vereinen, Basteln mit Eltern, die Liste ist lang. Manche Bereiche sind dabei eine gewisse Konstante geblieben, manches hat der Zeitgeist mitgenommen.

Insgesamt habe sich der administrative Teil immens gesteigert, berichtet Bieger. Manches dient der Sicherheit, wie die regelmäßigen Untersuchungen und Überprüfungen.

Doch inzwischen werde von einer Leitung neben der Personalführung und Personalentwicklung erwartet, dass sie Öffentlichkeitsarbeit, Betriebsführung und Verwaltung leisten könne.

Was sie auch stört: Weiterhin könne man von einem Erziehergehalt allein kaum eine Familie durchbekommen. Zusatzfunktionen wie Praxisanleiter werden nicht vergütet, obwohl hier ein erheblicher Mehraufwand für die Fachkräfte entsteht.

An der Stelle kommt Biegers andere Funktion zur Sprache: Seit 15 Jahren ist sie in der Mitarbeiter-Vertretung (MAV) in der Seelsorgeeinheit aktiv. Vor allem seit 2010 habe sich hier viel entwickelt. Sie lobt in dem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit „Arbeitgeber“ Pfarrer Uwe Schrempp.

Zum heutigen 1. April übernimmt Patricia Brogle die Leitung von Gabi Bieger. Drei weitere Erzieherinnen verlassen den Kindergarten im Sommer, dann steht ein Umbruch an. Zwar ist die Kirchengemeinde bereits auf der Suche, doch sieht es durch den Fachkräftemangel schlecht aus, das zeitnah kompensieren zu können. Dabei mache die Arbeit mit den Kindern nach wie vor Spaß: „Ich finde es toll, dass Kinder noch immer neugierig sind.“ Das habe sich über die Jahrzehnte nicht verändert.

Dennoch blickt Bieger freudig auf den neuen Lebensabschnitt: „Endlich ausschlafen“, gehört zu ihren ersten Gedanken, wie sie lachend zugibt. Mehr Zeit für die Familie ist schon geplant, und sobald es wieder geht, will sie Deutschland bereisen. Und dann ist noch ein zweiteiliger Traum im Raum, den sie verwirklichen möchte: Japanisch lernen und dann auf die Inselgruppe in Fernost reisen. Oder noch ein Seniorenstudium? Vielleicht auch das.

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