Ende Oktober hatte die Gemeindeverwaltung angesichts der unsicheren Finanzlage der Kommune eigentlich durchsetzen wollen, die Planung für eine zusätzliche „B 34 neu“-Querung einzustampfen. Der Gemeinderat hatte damals aber dagegen votiert und gefordert, den Bau wie geplant zu realisieren – vorbehaltlich einer kostengünstigeren Variante (wir berichteten ausführlich). Eine solche liegt nun vor – ob man 800 000 oder 1,8 Millionen Euro ausgeben muss, ist ein himmelweiter Unterschied.
Gemeinde wurde selbst tätig
Bürgermeister Benz war sowohl im Rahmen der Sitzung am Dienstagabend als auch im Nachgang ein gewisser Unmut anzumerken. Schließlich habe die Gemeinde aufgrund des Ratsbeschlusses vom Oktober selbst tätig werden müssen und Geld für Fachleute ausgegeben, um die nun aktuelle, weniger als die Hälfte zur Ursprungsplanung kostende Variante zu finden. Für Benz ein Unding. Er hätte erwartet, dass das Regierungspräsidium die Gemeinde Grenzach-Wyhlen diesbezüglich selbst auf den Trichter bringt. „Man sagte uns immer ’Baukosten mal zwei’ wegen der Ablöse“, sagte der Rathauschef. Nun habe man plötzlich eine völlig neue „Gesamtansicht“, was aus Benz’ Sicht „irgendwo ärgerlich“ ist, da die bislang durch den Raum geisternde Ablösezahlung eigentlich die wichtigste „Hürde“ gewesen sei. „Dafür hat die Gemeinde jetzt selbst Aufwand betrieben“, hielt Benz fest. Diese Punkt will der Bürgermeister bei der Freiburger Behörde noch ansprechen.
Variante II: Unterführung Rheinstraße mit Wellstahlprofil
Den im Oktober von Heinz Intveen (SPD) gemachten Vorschlag, eine Unterführung in seiner Erwartung nach billigerer Wellstahlprofil-Bauweise zu errichten, hat Kurt Sänger ebenfalls geprüft. Ergebnis: Eine solche würde inklusive Ablöse rund 860 000 Euro kosten – also etwas mehr als die Stahlbetonvariante. Dies liegt laut Sänger unter anderem an der höheren Ablösesumme, die der Bund für eine Wellstahl-Variante fordern würde. Denn eine solche bringe erwartungsgemäß einen höheren Unterhaltsaufwand mit sich – Stichwort: Korrosionsschutz. Und diesen Aufwand wolle sich der Bund als Straßenbaulastträger natürlich bezahlen lassen, hielt Sänger fest. Des Weiteren bräuchte die Wellstahl-Variante einen höheren Aufbau, da im Profil sonst lichte Höhe verloren ginge – ein weiterer Kostenfaktor. Generell liege die Ablöse bei dieser Version höher, da sie aus RP-Sicht „eine Sonderlösung“ sei, hielt Sänger fest.
Variante III: Überführung am Thomasbodenweg
Kein großes Thema war am Dienstagabend der alternative Bau einer Brücke über die geplante Bundesstraße im Bereich Thomasbodenweg. Hierfür hatte Kurt Sänger Gesamtkosten von rund 1,55 Millionen Euro ermittelt. Dies unter anderem, da hierfür längere Zufahrtsrampen gebaut werden müssten als bei einer Stahlbetonunterführung an der Rheinstraße. Zudem wäre die Brücke am Thomasbodenweg ungefähr 23 Meter lang – und damit zehn Meter länger als eine Unterführung in Höhe Rheinstraße. Zudem ist das Umfeld insofern schwierig, als dort kein asphaltiertes Wegenetz existiert.
Weiteres Vorgehen
Kurt Sänger riet dem Gemeinderat, sich für die Unterführung an der Rheinstraße in Stahlbetonbauweise zu entscheiden. Die Kostenberechnung spreche klar dafür, obgleich die genannten Zahlen alle „nicht gottgegeben, sondern Richtwerte“ seien.
Da sich die Bauabläufe der „B 34 neu“ im Abschnitt Wyhlen etwas geändert haben, war noch kein schneller Entscheid des Gemeinderates für eine Variante – also wohl die in Stahlbetonbauweise – erforderlich. as Thema wird also zu gegebener Zeit zurück aufs Tapet kommen.