Grenzach-Wyhlen Verkehr hat sich gut eingespielt

Die Oberbadische
Bis auf wenige Zentimeter muss der Fahrer an den begrenzenden Bewuchs heranfahren, um den langen Gelenkbus durch die Engstelle am „Hörnle“ zu manövrieren. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

„Hörnle“-Baustelle: Am Nadelöhr läuft es besser als zunächst erwartet / Rückstaus halten sich in Grenzen

Warten, grün, fahren: Inzwischen haben sich die meisten Autofahrer an die komplizierte Verkehrssituation am „Hörnle“ gewöhnt. Seit rund sieben Wochen sind die Schranken dauerhaft geschlossen, und der Verkehr rollt auf der zum Teil fertigen, zum Teil im Bau befindlichen neuen Umfahrungsstrecke.

Von Rolf Reißmann

Grenzach-Wyhlen. Bis jetzt läuft es ganz gut. Im Tagesbetrieb schaltet die Ampel automatisch im Zweiminuten-Takt. Rund 40 Fahrzeuge kommen während einer Grünphase durch, wenn Lastwagen in der Kolonne sind, auch mal einige weniger. Denn große Fahrzeuge müssen besonders aufpassen und in der Kurve auf dem Scheitelpunkt der Baustelle vorsichtig manövrieren.

Busse und Lastwagen müssen manövrieren

Uwe Mühl von der Südbadenbus-Gesellschaft bestätigt, dass auch die Busfahrer mit der Situation am „Hörnle“ gut zurechtkommen. „Sie müssen halt die Kurve gut ausfahren“, weiß Mühl. Nachdem die Fahrbahn neben der Baustelle anfangs sehr eng begrenzt war, wurde etwas nachjustiert, so dass mittlerweile auch die langen Gelenkbusse und Sattelschlepper besser hindurchpassen. „Diese Baustelle verursacht keine markanten Verspätungen im Linienverkehr“, stellt Mühl fest. „Viel mehr Sorgen bereitet uns der morgendliche Stau vor der Ampel am Schulzentrum. Dort fahren wir erhebliche Verspätungen ein, die wir bei der Linie 7301 bis nach Lörrach nicht wieder ausgleichen können, auch weil es dann die kurze Wartezeit am Hörnle und die weitere lange Baustelle in der Ortsdurchfahrt von Riehen gibt.“ Bauleiterin Melanie Wodtke zeigt sich ebenfalls zufrieden. „Nach meinen Beobachtungen funktioniert die Ampelregelung doch relativ gut,“ freut sie sich. „Besser, als wir anfangs angenommen haben.“

Künftig weniger steil

Unmittelbar neben der Straße läuft der Bau der südlichen Fahrbahn auf vollen Touren. Durch Spundwände stabilisiert konnten bereits etwa vier Meter vom Boden ausgehoben werden. Wegen der Hanglage muss der Unterbau des neuen Straßenkörpers besonders stabil ausgeführt werden. Dabei ist bereits erkennbar, dass die endgültige Fahrbahn dereinst weniger steil als jetzt und auch in größerem Kurvenradius verlaufen wird.

Größere Probleme gab es bisher nur an zwei Tagen

In Zeiten des dichten Berufsverkehrs regelt ein Mitarbeiter des Baubetriebs die Ampelschaltung und orientiert sich dabei an der jeweils längsten Fahrzeugschlange und den Omnibussen. In der Regel funktioniert es, dass bei einer Grünphase nahezu die gesamte Warteschlange durchkommt. Für die Regulierungsposten wurde inzwischen ein kleines Holzhäuschen aufgestellt, damit sie bei Regen etwas Schutz finden.

Bekannt sind bisher zwei Tage, an denen es zu erheblichen Behinderungen kam. Einmal war dies bei Schneefall, da baute sich am Morgen in Richtung Basel ein Stau auf, der bis weit in die Ortsmitte von Grenzach zurück reichte. Ein anderes Mal kam es zu größeren Problemen, weil die Schweizer Grenzwache durch Kontrollen den Abfluss der Fahrzeuge an der Grenze verlangsamte.

Wenn die Kolonne hinter der Ampel nicht abfahren kann, wird auch der einspurige Abschnitt nicht frei, so dass dann der Gegenverkehr bei Grün ebenfalls nicht durchfahren kann.

Manche Autofahrer ignorieren Beschilderung

Erstaunlicherweise kommt es immer noch zu einer erheblichen Zahl von Falschfahrten auf die alte Strecke rechts der Bahngleise. Vor zwei Wochen versuchte sogar ein Notarztwagen mit Sondersignal, dort entlang zum Hörnle zu gelangen, wie zu hören ist. Trotz Beschilderung fahren täglich etliche Fahrzeug aus Gewohnheit erst einmal zum gesperrten Bahnübergang und müssen dann mehr oder minder aufwendig wenden.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading