Grenzach-Wyhlen VHS soll Kulturarbeit übernehmen

Tim Nagengast
Die Museumsarbeit in der Grenzacher Römervilla ist nur eines von vielen Beispielen für ehrenamtliches Wirken. Foto: Tim Nagengast

Kein Kulturamt, aber fast: Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen will den Zuständigkeitsbereich der Volkshochschule perspektivisch erweitern. Unter ihrem Dach soll die örtliche Kulturarbeit professionalisiert werden. Doch dafür ist weiteres Personal nötig.

Die VHS Grenzach-Wyhlen soll sich vom reinen Bildungs- zum Kulturträger weiterentwickeln. Ein solcher ist die Einrichtung zwar – zumindest ein stückweit – auch jetzt schon, doch plant die Gemeinde Grenzach-Wyhlen eine schrittweise Integration der kommunalen Kulturarbeit in die VHS. Dies vor dem Hintergrund, nicht ewig auf eine rein ehrenamtlich gelenkte Kulturarbeit in der Doppelgemeinde setzen zu können.

Bisher alles ehrenamtlich

Konzerte, Vorträge, Kabarett, Theater, Jahresfeiern, Vereinsfeste, Johannimarkt, Kunstausstellungen, „klassikanderswo“, Kirchenkonzerte, Emilianum, Museum Römervilla, Theater im Zehnthaus: Das kulturelle Leben in Grenzach-Wyhlen ist sehr facettenreich. Die 15 000-Seelen-Gemeinde braucht dabei den Vergleich mit etwas größeren Städten keineswegs zu scheuen. Doch all das steht auf einem rein ehrenamtlich getragenen Fundament.

Wie Bürgermeister Tobias Benz am Rande eines Pressegesprächs am Donnerstag verlauten ließ, soll die VHS mittelfristig „den notwendigen personellen Unterbau bekommen“, um zusätzlich zu ihrem eigentlichen Auftrag auch die kommunale Kulturarbeit steuern zu können. „Träger der Kultur“ solle die VHS werden, ohne dabei das Rad neu zu erfinden, formuliert es Benz. Es gelte im kulturellen Bereich vor allem Kontinuität sicherzustellen.

Vor allem der Verein für Heimatgeschichte unter Helmut Bauckners Federführung tritt kultur- und veranstaltungstechnisch immer wieder stark in Erscheinung. Obwohl man einen Geschichtsverein alleine vom Namen her keineswegs als Konzertveranstalter wähnen würde. Aufgrund der Kleinkunst- und Kulturaffinität maßgeblicher Akteure laufen unter dem Dach des Vereins aber derzeit viele solcher Fäden zusammen. Aber bleibt das für immer so? Kann man sich fest darauf verlassen?

Man denke auch an „klassikanderswo“. Gegründet und gewachsen mehr oder minder als Folge eines „Balkongesprächs“ zwischen einem Handwerker und einem Musiker und auch eine rein ehrenamtliche Initiative.

Mehr Personal für VHS

Und das Emilianum? Ehrenamt. Das Theater im Zehnthaus (TIZ)? Auch Ehrenamt – mit dank dem scheidenden VHS-Leiter Henning Kurz starker Verflechtung in die Volkshochschule hinein. Womit der Kreis sich wieder schließt.

Bürgermeister Benz ist deshalb davon überzeugt, dass der Gemeinderat zu gegebener Zeit mitgehen und die entsprechenden Beschlüsse fällen wird, um die VHS personell so auszustatten, dass die professionelle Lenkung der Kulturarbeit im 15 000-Seelen-Dorf von der Bildungseinrichtung dereinst gestemmt werden kann. Und somit die Aufgabe eines „Kulturamts“ übernimmt.

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