Idee für das deutsch-russische Musikvideo existiert schon lange
Schon lange hatte der Musiklehrer und Musicalleiter die Idee für das deutsch-russische Musikvideo im Hinterkopf, „und dann kam plötzlich Corona dazwischen“. „Lockdown“, geschlossene Schulen – hüben wie drüben. Die räumlichen Distanzen wurden größer. Und auch die Grenzen zwischen den Völkern sind dank Corona wieder sichtbarer denn je.
Für Vogt war klar: Hier heißt es gegensteuern, zeigen, dass es weitergeht, dass Freundschaften über Grenzen hinweg so wichtig sind – und welchen Beitrag der Gesang dazu leisten kann. „Und auch der Text des Liedes passt ja wunderbar dazu, dass wir jetzt zusammenstehen müssen. Unser Video soll zeigen: Frieden ist möglich“, hält Vogt fest.
Video findet auch bei Deutscher Botschaft in Moskau Anklang
Der am LMG arbeitende Musiklehrer zielt damit auf den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges ab. Zu diesem Anlass hätten sowohl die Deutsche Botschaft in Moskau als auch das Deutsch-Russische Forum Berlin das Video gepostet beziehungsweise auf ihren Internetseiten gezeigt. „Darauf sind wir wahnsinnig stolz und freuen uns, dass man uns so unterstützt“, bekennt Vogt im Namen der vielen an dem Projekt beteiligten jungen Menschen.
Der Lehrer verweist auf das gemeinsame „Deutschlandjahr“ von Goetheinstitut und Deutscher Botschaft in Moskau, für das von August 2020 bis Juni 2021 in Russland rund 500 Veranstaltungen geplant sind: darunter Konzerte, Konferenzen, Veranstaltungen im Internet und mehr. Vogt hat sein Schülerprojekt kurzerhand mit in den Ring geworfen, „und wir sind damit schon eine Stufe weiter“, freut er sich.
Gleichwohl wird die Entwicklung der Coronapandemie entscheidend sein, ob alles so stattfinden kann wie geplant und ob der gemeinsame Chor von Schülern aus Grenzach-Wyhlen und Twer in diesem Rahmen auftreten kann oder nicht.
Nächster Austausch für Herbst geplant
Nachdem es bereits im Vorjahr einen Austausch zwischen beiden Seiten gegeben hatte, sollte der nächste im kommenden Herbst stattfinden. Aber auch dahinter stellt Corona derzeit ein Fragezeichen.
„Wir planen trotzdem im Moment so, dass alles stattfinden könnte. Im Sommer müssen wir uns dann entscheiden.“ Zunächst sollte die Gruppe vom Hochrhein für sechs Tage nach Twer und Moskau für gemeinsame Proben und Konzerte fahren, danach stünde eine Woche Berlin auf dem Programm. „Wir werden sehen“, ist Vogt verhalten optimistisch.
Online-Chorvideo mit fast drei Dutzend Teilnehmern
Aber wie macht man eigentlich ein Online-Chorvideo mit fast drei Dutzend Teilnehmern? Vogt kann dabei auf hochprofessionelle Unterstützung bauen. Auf seinen Sohn David zum Beispiel.
Dieser ist Mitglied im Berliner Produzententeam „Beatgees“ und professioneller Songwriter. Unter anderem arbeitet Vogt Junior mit Chartstürmern wie Namika („Je ne parle pas français“) oder Tim Bendzko zusammen. „David hat uns das Video tontechnisch gemastert. Das Bildtechnische wurde dann in Russland erledigt, nachdem ich die ganzen Schnipsel zusammengetragen und geschnitten hatte. Auch das war wieder Zusammenarbeit über Grenzen.“
Thomas Vogt und seine Frau Ulrike sind übrigens selbst im Video zu sehen: er am Schlagzeug, sie am Keyboard. Die Gitarrenparts spielte Thomas Bergmann (Badenweiler) ein.
Weitere Informationen: Das Video ist zu sehen unter https://www.youtube.com/watch?v=E5SA4dhZRMY