Martinj hat aber auch eine schnelle Auffassungsgabe für menschliche Physiognomien. Die beiden Galeristen Kerstin Mehle und Fritz Rumpf verweisen auf seine Webseite, auf der Martinjs Porträtaktion von seinem letzten Aufenthalt in Island dokumentiert ist. Er hat 80 Bewohner mit Kohlestift porträtiert, mit schneller Hand in jeweils einer halbstündigen Sitzung. Das hat auf der Insel sehr großen Anklang gefunden, sogar das einheimische TV berichtete darüber und die lokalen Honoratioren waren begeistert, sodass man diese Aktion nun auch in Grenzach wiederholt.
Porträts zeichnen
Das Familienzentrum hat beim Herbstfest am 9. November grünes Licht signalisiert, und es stehen weitere Termine an, zu denen der Menschenzeichner Martinj Leute porträtiert. Seine Fertigkeiten hat er an einer italienischen Kunstakademie gelernt. Mitte Dezember will man die Porträtserie in der Plots Art zeigen. Es ist eine der letzten Kunstschauen und Aktionen, die Mehle und Rumpf zusammen veranstalten. Mehle scheidet nach zehn Jahren Plots Art als Geschäftsführerin aus. Sie geht in Rente, bleibt aber der Galerie verbunden und will im Hintergrund ihren langjährigen Kompagnon weiter unterstützen. Fritz Rumpf macht die Ausstellungen im ehemaligen Postgebäude allein weiter.
Was hinter dem Namen „Plots Art“ steckt
Bei dieser Gelegenheit kann man auch erfahren, was hinter dem Namen „Plots Art“ eigentlich steckt. „Plot“ ist ein Begriff aus der Filmszene, bedeutet Handlung, filmische Erzählung, und „Art“ verweist auf die Kunst. Die beiden Galeristen kommen selbst aus diesem Umfeld, Mehle vom Fernsehen, Rumpf von Film und Fotografie. Mehle war früher aktiv im TV als Produktionsdramaturgin beim Dauerbrenner „Lindenstraße“ und Serienautorin bei der Arztserie „In aller Freundschaft“, wechselte dann als Medienwissenschaftlerin an die Universität Basel.