Grenzach-Wyhlen Von wegen Großbrand!

Die Oberbadische

Nicht nur in Grenzach rufen verunsicherte Bürger wegen Fasnachtsfeuern die Rettungskräfte zu Hilfe

Grenzach-Wyhlen - Als die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr am Sonntag um Punkt 19 Uhr das Fasnachtsfeuer auf dem Grenzacher Rettenacker entzündeten, leuchtete es kurzzeitig hell über den Dächern der Rebgasse auf. Die Fackelläufer, die sich am Friedhof trafen, zogen dem Licht über dem oberen „Proli“ entgegen, um sich nun endgültig von der Fasnacht und dem Winter zu verabschieden.

Skurril mutet es an, dass es manchem (frisch zugezogenen?) Mitbürger offenbar zu heftig brannte. Denn nicht nur aus Grenzach, sondern aus dem ganzen Landkreisgebiet verzeichnete die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst am Wochenende Notrufe im dreistelligen Bereich von Menschen, welche „Großbrände“ meldeten. „Es ist eigentlich schade, auf diese Weise zu merken, dass diese Tradition nicht mehr so sehr in der Bevölkerung bekannt ist“, war von dort zu hören. Neben der Bearbeitung der gut gemeinten Meldungen war die Leitstelle aber auch bei der Durchführung gefragt, wie Heinz Weiß von den Floriansjüngern auf dem Grenzacher Rettenacker einigen Besuchern erläuterte.

Was das Wetter betraf, wurde schließlich Entwarnung gegeben, nachdem über den Tag verteilt so mancher Regenschauer, Wind und das angekündigte Sturmtief „Eberhard“ in den sozialen Medien für Unsicherheit gesorgt hatten. Doch wie schon am Rosenmontag zeigte sich der Wettergott auch am Sonntagabend gnädig mit den Brauchtumsfreunden. Der Rettenacker war trotz mehrfacher Regengüsse gar nicht matschig.

Mit dem Besucherzulauf im üblichen Rahmen war die Jugendfeuerwehr zufrieden, wie Jugendleiter Sebastian Werner sagte. Mit gegrillten Würsten und ausreichend Getränken konnten sich die Gäste stärken für den sportlichen Teil des Abends: das allseits beliebte Scheibenschlagen. Vom Grundschüler bis Pensionär versuchten unzählige Besucher, die glühenden „Füürrädli“ weit über die Wiese hinaus zu schlagen.

Wie auch in Wyhlen werden die Scheiben von der Gemeinde finanziert, was laut Feuerwehr vermutlich einmalig in der Region sei. Mit dem richtigen Winkel und genug Schwung gelang manch einem sogar der Treffer eines fernen Baumes, was für weitere Funkenregen sorgte, während der für Neumond vergleichsweise dunkle Himmel im Gegensatz zum Vormittag trocken blieb.

Neulinge bekamen von verschiedensten Seiten Tipps zur optimalen Durchführung: „Zwoi Mol muesch asetze, bim dritte Mol durezieh.“ So gab es dann einige Freudenschreie, bei Fehlschlägen aber auch ehrgeizige Wiederholer, bis die gewünschte Weite erzielt war. Ein Herr meinte es sogar zu gut mit seiner Schülerin und entging nur knapp dem glühenden Stock, nachdem die Dame zu viel Schwung und wenig Abstand zu ihm hatte. Passiert ist gottlob aber nichts.

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