Wann werden die Ortsteile wieder eigenständig?

Von Heinz Vollmar

Grenzach-Wyhlen. Mit einem grandiosen Bühnenprogramm, das närrisch gewürzt die große und kleine „Weltpolitik“ auf vielerlei Weise ins Visier nahm, begeisterte die Narrenzunft Rolli-Dudel Wyhlen am Freitagabend bei der Zunftabendpremiere.

Im voll besetzten katholischen Gemeindehaus frönten die Zunftspieler um Regisseur Harald Peghini nicht nur dem fasnächtlichen Motto „Ungeniert, ignoriert – nütt passiert“ und ordneten dieses allen erdenklichen Geschehnissen und Missgeschicken unter, sondern schossen ihre närrischen Pfeile auch in Richtung Grenzach ab.

Die Wyhlener Narren diskutierten so beispielsweise die massive Ansammlung von Schönheitsstudios auf Grenzacher Gemarkung. So etwas finde man in Wyhlen schlichtweg obszön, denn „in Wyhle sin d’Lüt vo Natur us schön“, lautete das Fazit von Zunftspielerin Elisabeth Schneider.

Gleichzeitig stellten sich die Wyhlener Narren die Frage, warum die beiden Orte Grenzach und Wyhlen nicht endlich eigenständig werden und sinnierten darüber, ob Wyhlen Grenzach überhaupt noch haben wolle.

Auf brillante Weise in Szene gesetzt wurden auch die großen weltpolitischen Themen sowie der Klimaschutz. Hinzu kamen örtliche Ereignisse wie das Leben der Eidechsen in „wunderschönen“ Habitaten und der Echsenwahnsinn allgemein.

Der Blick auf die Welt aus einem Heißluftballon machte dann aber sehr schnell deutlich, dass Logik und Widersinn auch in Sachen Klimaschutz einander die Hand reichen, allen Beschwörungen von Greta Thunberg zum Trotz.

Dass die Wyhlener Zunftspieler auch in diesem Jahr mit sensationellen Liedtexten aufwarteten und darin auch aktuelle tagespolitische Akzente setzten, begeisterte das Publikum darüber hinaus.

Musikalisch umrahmt wurde die Zunftabendpremiere vom Musikverein Wyhlen, der bis nach Mitternacht für ausgelassene Fasnachtsstimmung sorgte.

Ordensverleihung

Mit dem Jahresorden der Narrenzunft Rolli-Dudel Wyhlen wurde Hermann Riede bei der Premiere ausgezeichnet. Er unterstützt die Narrenzunft und zahlreiche Cliquen seit vielen Jahren mit seinem Fuhrpark, der vor allem bei den Fasnachtsumzügen gefragt ist. Die Ehrung überreichte ihm Zunfträtin Anja Drechsle.

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