„Wir sind strukturell ein gemeinsamer Raum“, sagte Ott und verdeutlichte, dass die Prosperität in eben diesem gemeinsamen Raum unmittelbar davon abhänge, wie man über die Grenze hinweg zusammenarbeite. Die regionale Perspektive einzunehmen, „ist unabdingbar“. Die Stadt Basel („Mittlerweile die eigentliche Wirtschaftslokomotive der Schweiz“) wachse seit zehn Jahren wieder. Und dies inzwischen sehr stark. Um weiterhin eine gute Durchmischung zu haben, müsse auch in Basel mehr Wohnraum geschaffen werden, schlug Ott den Bogen in Richtung der sechs Transformationsareale, über die das räumlich eng begrenzte Basel – gottlob, müsse man sagen – verfügt. Ganze 113 Hektar Fläche stehen vor der schrittweisen Umnutzung, siehe beispielsweise im Klybeck, auf dem „Wolf“ oder am Dreispitz. Alles in allem hätten diese Areale das Potenzial für 20 000 neue Einwohner und sogar 30 000 neue Arbeitsplätze, blickte Ott in die Zukunft. Doch seien auch „Wachstumsschmerzen“ zu erwarten.
Diese fühlt Karl Heinz Hoffmann, Direktor des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee, vor allem mit Blick auf den dringenden Ausbau des Straßen- und Bahnnetzes im Raum Basel und entlang des Hochrheins. Weil „Grenzräume aber zugleich Chancenräume“ seien, bleibe der Zwang zum grenzüberschreitenden Denken dabei nicht aus. Dies in einer Region mit Unterschieden bei der Demokratieform, mit unterschiedlichen Zulassungsstandards und Schulsystemen – und so weiter. „Da ist es nicht immer einfach, eine gemeinsame Sprache zu finden“, sagte Hoffmann. „Über Grenzen zu denken, lässt an Grenzen stoßen“, hielt der Direktor des Regionalverbandes in seinem Gastbeitrag fest.