Als betroffener Anwohner der geplanten Wasserstoffanlage auf dem Gelände des Kraftwerks Wyhlen war ich doch selbst überrascht von der Firma Energiedienst (ED), die mit ihrer Projektleiterin Irene Knauber fast alles, was es an Experten gibt, aufgeboten hatte. Von der Technik abgesehen wurden Fragen an ED gestellt über Größe, erzeugte Energie, Abtransport, Sicherheit, Abstand zur Wohnbebauung sowie zur Erweiterung der Anlage auf die angrenzende Wiese. Seitens ED – in Vertretung von Frau Knauber –, die hier eine neue Offenheit leben möchte, wurden diese Fragen nur widerwillig beantwortet. Uns wurde eine Versuchsanlage für Stromspitzen vorgestellt, daraus wurde dann eine Ein-Megawatt-Produktionsanlage, die an diesem Abend schon zwei Megawatt haben wird. Die Frage ist nicht ob, sondern nur wann die angesprochenen zehn Megawatt ausgebaut werden, und dann ist auch unsere allseits beliebte Liegewiese als Produktionsstandort eingenommen. Oder warum sonst bekommt man auf die Frage nach Garantien zur Liegewiese nur eine lapidare Gegenfrage von Frau Knauber – „Warum sollten wir das machen"“ –, statt hier einmal klar Stellung zu beziehen. Auch sollte nur ein Gefahrguttransport pro Tag den Wasserstoff abfahren. Vorsichtigerweise wurden dann auch schon mal zwei Transporte genannt, welche über die Straße an der Wohnbebauung entlang stattfinden sollen (bei einer Zehn-Megawatt-Anlage wären es mindestens 20 Gefahrguttransporte). Michael Kempkes (Sprecher der BI Wasserkraftwerk am Altrhein, d. Red.) hat einen sehr guten Vorschlag unterbereitet, nämlich die Anlage auf dem BASF-Gelände zu errichten, welches über die nötigen Infrastrukturen, wie Zufahrt, Werkschutz, Feuerwehr, Gleisanschluss etc. verfügt. Diese Anfrage wurde seitens Frau Knauber mit einer aggressiven Aussage wegen nicht existierender Stromleitungen im Keim erstickt. Doch es gibt eine Stromleitung, die man bestimmt für diese Anlage nutzen kann, für jeden Bürger im Planservice der Regiodata Lörrach einsehbar. Sie kommt direkt vom Wasserkraftwerk und endet an den Toren des BASF-Geländes. Mit einfachen Maßnahmen sollte es möglich sein, diese Leitung nutzen zu können. Für ED als Netzbetreiber stellt dies sicherlich kein Problem dar. Gespräche mit der BASF-Betriebsleitung wurden seitens der BI durch Herrn Kempkes geführt, und er ist auf offene Ohren gestoßen. Frage: Wieso wird ein alternativer Standort kategorisch abgelehnt, obwohl ein solcher schon vorhanden ist" Ein kurzes Nachdenken noch: Wir hier in der Kraftwerksiedlung haben ein hohes Wohngefüh. Und es werden noch weitere Familien hier in der Siedlung eine neue Heimat finden, auf die wir uns heute schon freuen. Familien mit Kindern. Was gibt es denn Schöneres als spielende Kinder, die laufen, toben, lachen und einfach Kind sein wollen" Werden wir sie für immer von der Straße nehmen müssen, weil hier Gefahrguttransporte in der 30er-Zone fahren" Klaus Hobler | Grenzach-Wyhlen
Grenzach-Wyhlen Wieso wehrt sich Energiedienst so sehr gegen einen alternativen Standort"
Die Oberbadische 19.11.2016 - 00:06 Uhr