Heißt: Wyhlen ist verkauft und leergeräumt. Die Materialien von dort – sowie etliches Weitere – werden derweil in Containern im „Grienboden“ gelagert, bis das Sportheim saniert und vernünftig nutzbar ist. „Diese Container kosten uns als Verein auch jeden Monat mehrere hundert Euro“, rechnet Kemper vor. Zwar habe der Sportbund eine Fördersumme von 80 000 Euro für die Sportheimsanierung in Aussicht gestellt. „Den Antrag dazu können wir aber nicht stellen, solange wir nicht der Eigentümer des Gebäudes sind“, ergänzt Kemper. Maier und er hoffen nun, dass der Gemeinderat am 26. November Nägel mit Köpfen macht und der SG damit die Marschrichtung vorgibt, was im „Grienboden“ geplant wird.
Dass sie einen Kunstrasenplatz favorisieren, daraus machen Kemper und Maier kein Hehl. Aufgrund der jahrelangen Vorplanungen und mehrfachen Projektvorstellungen im Ratsrund sei der Fußballverein davon ausgegangen, seine Spiele zukünftig auf Kunstrasen auszutragen. Nachdem sich viele Gremiumsmitglieder bei den fast zweistündigen Beratungen aber kritisch geäußert und intensiven Gesprächsbedarf angemeldet hatten, standen am Ende etliche SG-Vertreter mit bedröppelten Gesichtern vor dem Sitzungssaal (wir berichteten).
„Ich kann diesen drohenden Rückzieher wirklich nicht verstehen“, räumt Maier ein. Die Bedarfsanalyse (Stichwort: Platz- und Hallenbelegung) sei klar pro Kunstrasen ausgegangen, bekräftigt der Leiter der 248 Mitglieder starken Jugendabteilung. „Außerdem ist die vorliegende Planung Stand der Technik und berücksichtigt auch die kommende EU-Gesetzgebung“, ergänzt Kemper mit Blick auf die vorgesehen Verwendung von Kork- statt Kunststoffgranulat.
Verein hofft weiterhin auf Kunstrasenplatz
Gespräche führen Maier und er derzeit viele. Und genau deshalb sitzt der Frust tief. „Binzen hat gerade Kunstrasen bekommen, für Weil wurden dieser Tage gleich zwei Plätze beschlossen – und bei uns soll das jetzt kein Thema mehr sein?“, schüttelt Maier den Kopf.
Kemper hat folgenden Eindruck: „Ich vermute, dass einige Ratsmitglieder Angst davor haben, heute etwas zu beschließen, was in zehn oder 15 Jahren womöglich abgebaut werden müsste und dass man ihnen dies dann negativ ankreiden könnte.“ Maier ergänzt: „Aber wer weiß schon, was in 15 Jahren ist? Niemand weiß das.“
Beide sind nach eigenem Bekunden „zuversichtlich, dass der Gemeinderat abwägt und erkennt, was richtig ist, wenn der Fußball in der Doppelgemeinde eine Zukunft haben soll“. Und dazu gehöre eine zeitgemäße Infrastruktur mit Kunstrasen.