Der Breitbandausbau in der Kommune brennt der Verwaltung auch unter den Nägeln. Benz ärgerte sich, dass die Telekom jahrelang die Gemeinde nur stiefmütterlich versorgt habe. Jetzt, nachdem der Landkreis sein eigens Glasfasernetz aufbaut, kommt die Telekom hinterher und biete selbst schnelles Internet, zwar nicht über Glasfaser aber durch Vectoring an. Für ihn sei das Geschäftsgebaren des Magenta Riesen kontraproduktiv, zumal hier die Kommune in Vorleistung getreten sei. Jetzt erst bewege sich die Telekom.
Breiten Raum nahm auch die Diskussion über die Wohnungssituation ein. Hier stünden der Bedarf, neuen Wohnraum zu schaffen, oft in Widerspruch zu den Belangen des Naturschutzes. Die Aussage von Benz, im Kapellenbach-Ost seien 650 neue Wohneinheiten geplant, entlockte Schuster einen überraschten Laut ob der schieren Größe.
Das Gemeindeoberhaupt sprach den Zielkonflikt zwischen Artenschutz und Wohnen an, und dass aus diesem Spannungsfeld aufgrund der teuren Auflagen und erforderlichen Gutachten der soziale Wohnungsbau erschwert würde.
Schuster betonte, dass der Konflikt dringend gelöst werden müsse, wenn ganze Zunftabende sich mit diesen Themen beschäftigen, ginge es nicht in die richtige Richtung. Artenschutz sei wichtig, betonte Schuster, aber man bekomme den Eindruck, dass mit dem Gebaren der Behörden dem sinnvollen Natur- und Umweltschutz ein Bärendienst erwiesen werde.
Benz wies darauf hin, dass man im Kapellenbach die Möglichkeit habe aufgrund des Einsatzes von regenerativer Energie eine CO 2-freie Energieversorgung und Heizung schaffen könnte.
Unterbringung von Flüchtlingen
Im Zuge der Diskussion um den Wohnungsbau wurde auch die Flüchtlingsproblematik gestreift. Hier hat die Gemeinde durch dezentrale Unterbringung erreicht, dass eine gute Integration erfolgen könne. Dies fand Zustimmung von Schuster, der betonte: „Wir wollen nicht noch ein zweites Friedlingen.“