Wo auch? Zu sehr hat sich das Ortsbild Wyhlens in den vergangenen Jahren gewandelt. Gerade im Bereich der Ortsdurchfahrt hat sich seit dem Wegfall des früheren „Kolonialwaren Bürgin“ vor knapp drei Jahren eine völlig neue Ansicht ergeben. Das historische Haus mit seiner ortsbildprägenden, auffälligen Form und Positionierung ist einem relativ austauschbaren Neubau gewichen.
Gespräche mit dem „Ochsen“-Bauherr
Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ist ebenfalls mit Veränderungen zu rechnen. Zwar nicht unmittelbar zur Straße hin, aber „nach hinten raus“. Wie unlängst berichtet, plant der neue Besitzer des früheren Gasthauses „Ochsen“ (das Haupthaus ist denkmalgeschützt) die Umwandlung des Ensembles in Wohnraum, wobei der frühere Kino/Tanzlokal-Anbau teilweise abgetragen und deutlich aufgestockt werden soll.
Wie Bürgermeister Benz im Technischen Ausschuss sagte, werde sich die Gemeindeverwaltung bereits in wenigen Tagen mit dem Investor und dessen Planer zu Gesprächen treffen. Dabei werde das „Stimmungsbild“ des Gremiums eine Rolle spielen, welches sich vor rund zwei Wochen für eine abgespecktere Variante mit niedrigerer Geschosszahl als vom Investor gewünscht ausgesprochen hatte. „Aber es bringt einfach nichts, wenn ich hier im Ausschuss Versprechungen mache, die ich dann nicht einhalten kann“, verwies Benz im Fall des „Ochsen“ auf den nicht vorhandenen Bebauungsplan und den Schutz des Eigentums. Und was das Haus Lörracher Straße 12/14 betrifft: „Das können wir als Gemeinde nicht einfach kaufen und sanieren.“ So schön viele Menschen das auch fänden.
Zumindest in den sozialen Netzwerken erregt der anstehende Verkauf des Hauses Leisinger Aufsehen. Angestoßen hat die Debatte Kurt Paulus, indem er auf Facebook dazu aufgerufen hatte, dieses Stück Alt-Wyhlen zu „retten“.
Böller-Hof kann offenbar erhalten bleiben
Ob eine ebensolche Debatte losbricht, wenn im Gemeinderat bald die Pläne für die Schaffung der Neuen Mitte Wyhlen vorgestellt werden? Wohl eher nicht. Wie hinter den Kulissen zu hören ist, ist der in diesem Kontext ursprünglich geplante Abbruch des alten Böller-Hofes inzwischen offenbar vom Tisch. Wie es heißt, soll das Anwesen stattdessen in den neuen Wyhlener Ortskern integriert werden.
Keinen Aufschrei geben dürfte es auch, wenn im Sommer die Bagger anrollen, um das Wyhlener Sparkassengebäude zu planieren. Der an gleicher Stelle geplante Neubau dürfte das neue Ortszentrum im Vergleich zum Bestand auf jeden Fall aufwerten.