Grenzach-Wyhlen Zu wenig Parkraum für zu viele Autos

Rolf Rombach
Der öffentliche Parkraum, wie hier am Bahnhof Grenzach, soll laut Konzept künftig bewirtschaftet werden. Foto: Rolf Rombach

Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen kämpft mit Dauerparkern im öffentlichen Raum und zu vielen Fahrzeugen. Das Konzept zur Parkraumbewirtschaftung als mögliche Lösung hat der Gemeinderat diskutiert.

Drei ihrer Probleme will die Gemeinde im kommenden Jahr angehen: nicht genutzte eigene Stellplätze, Dauerparker im öffentlichen Raum und zu viele Fahrzeuge. Lösungen soll die Parkraumbewirtschaftung bieten , Kosten auffangen und Fahrzeughalter zum sozialeren Umgang motivieren. Doch dabei stellt sich auch die Frage, wie der ruhende Verkehr in der Doppelgemeinde künftig so gelenkt werden kann, dass für alle genug Platz vorhanden ist und wie lange Kurparken ist.

Kritik von Händlern

Manchmal sind Einkäufe nur mit dem eigenen Auto möglich, etwa wenn es viel zu schleppen gibt. Vermehrt gibt es in der Doppelgemeinde allerdings Probleme mit „Dauerparkern“, wie aus den Rückmeldungen des Gemeinderats in der Sitzung kürzlich zu vernehmen war. Die Kritik kommt aber auch von Händlern und Gewerbetreibenden, die weniger Kunden fürchten, wenn nicht genug Parkplätze vorhanden sind. „Lieber viele, kurze Wechsel“, setzte sich Ralf Blubacher (FDP) dafür ein, bei der kommenden Parkraumbewirtschaftung die gebührenfreie Zeitspanne der „Brötchentaste“, so kurz wie möglich zu halten.

Verwaltung erstellt Konzept

Wie das künftig aussehen soll, wurde in Eckpunkten für die Sitzung durch eine abteilungsübergreifende Fachgruppe der Rathausverwaltung skizziert. Um dort in die Feinplanung gehen zu können, wurde die Beauftragung durch den Gemeinderat eingefordert, wie Bürgermeister Tobias Benz erklärte. Bisher gibt es noch keine kostenpflichtigen Stellplätze, maximal sei eine zeitliche Begrenzung vorhanden. Ziel der Ausarbeitung soll auch eine Aufstellung sein, welche Eigenschaften gewünscht sind, welche Technik verwendet und welche Rahmenbedingungen festgelegt werden. „Es geht nicht darum, Einnahmen zu erzielen. Auch wenn damit der Busbetrieb refinanziert werden kann“, konkretisierte Benz. Auch er sprach vom Ziel der Verkehrslenkung. Bezahlfunktionen sollen sowohl via Smartphone als auch am Automaten mit Bargeld oder Karte möglich sein.

Wochen- und Monatstickets für Pendlerparkplätze

Ordnungsamtsleiterin Sonja Nabbefeld konkretisierte, dass beieinanderliegende Gebiete vereinheitlicht werden sollten. Für die Pendlerparkplätze an den Bahnhöfen wäre die Schaffung von Wochen- oder Monatstickets möglich. Im Budget 2024 sind elf neue Parkfelder bereits eingeplant. Den Fokus aus Sicht des Bauamts stellte Christin Biermann vor. Die Administration müsse gut für die Verwaltung handhabbar sein. Auch sei ihr die öffentliche Kommunikation dazu wichtig, damit auch alle Akteure eingebunden werden könnten. Als langjähriges Vorstandsmitglied des Händler- und Gewerbevereins (HGV) verwies Michael Schwab (Freie Wähler) darauf, dass dem Verein Dauerparker längst ein Dorn im Auge seien. Er betonte die Einbindung der Firmen und regte auch eine Parkkarte für Handwerker an. Dazu verwies Nabbefeld ans zuständige Landratsamt, das allerdings hohe Gebühren dafür vorsähe. Eine eigene Lösung müsse erst ausgearbeitet werden. Annette Grether (Grüne) warb dafür, auch am Strandbad die Stellplätze einzubeziehen, um dauerhaft abgestellte Wohnmobile und Bootsanhänger zu verringern.

Wohnmobile auf Rührberg

Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) ergänzte, dass auch auf dem Rührberg die Probleme durch Wohnmobile im öffentlichen Raum zunähmen. Entsprechend einstimmig fiel das Votum zur Beauftragung eines Konzepts aus.

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