Grenzach-Wyhlen Zum Schutz der Privatsphäre

Die Oberbadische
Mit Autokränen wurden die Container für die Kinderbetreuung um ein paar Meter versetzt, damit die rechtlich erforderlichen Grenzabstände eingehalten werden.Foto: Heinz Vollmar Foto: Die Oberbadische

Kinderhaus: Gemeinde Grenzach-Wyhlen muss Containerbauten umsetzen lassen

Die anfangs nur als Provisorium geplanten, dann aber von der Gemeinde Grenzach-Wyhlen erworbenen Container beim Kinderhaus sind dieser Tage mit schwerem Gerät versetzt worden. Grund: Beim Aufstellen der „mobilen Raumeinheiten“ sind die Grenzabstände nicht eingehalten worden. Kosten für die „Verpflanzung“: rund 30 000 Euro.

Von Heinz Vollmar

Grenzach-Wyhlen. Wenn etwas sehr schnell gehen muss, weil eine Notlage dies erforderlich macht, können auch Fehler passieren. Wenn sich dann im Laufe der Zeit auch noch Vorgaben ändern, sind entstandene Fehleinschätzungen nur noch mit hohem Kostenaufwand zu beheben.

So geschehen in Grenzach-Wyhlen, wo ein großer Wasserschaden vor einem Jahr das Kinderhaus an der Lindenschule in Mitleidenschaft gezogen hatte. Die Folge war, dass die Verwaltung zur Sicherstellung der Betreuung der Kindergartenkinder vor dem Kinderhaus Container aufstellen ließ.

Gemeinde ging zunächst von Provisorium aus

Weil alles sehr schnell gehen musste, wurden die Container von der Gemeinde zunächst ausgeliehen. Auf etwaige Grenzabstände zum nördlich gelegenen Privatgrundstück wurde zunächst nicht geachtet, da man davon ausgegangen war, dass die Raumeinheiten nach der Sanierung des Wasserschadens im Kinderhaus wieder entfernt würden.

Nach Auskunft des Besitzers des Grundstücks sei jedoch schon am Anfang klar gewesen, dass auch bei kurzfristigem Aufstellen der Container auf den nötigen Grenzabstand zu achten gewesen wäre. Dies geschah jedoch nicht, weil auch das Bauamt davon ausgegangen war, dass der Standort für die Betreuungscontainer nur von kurzer Dauer sein würde, wie Bauamtsleiterin Sabine Schneider auf Nachfrage erklärte. Der benachbarte Grundstücksbesitzer sah sich derweil in seiner Privatsphäre gestört, weil man von den Containern aus sein Areal einsehen konnte.

Für Dauerlösungen gelten andere Vorgaben

Mittlerweile haben sich jedoch auch die Vorgaben bezüglich der aufgestellten Container geändert, denn die Gemeinde hat diese käuflich erworben, um dort fortan die Kinderbetreuung der Schüler der Lindenschule sicherzustellen. Dies hatte nun zur Folge, dass in den zurückliegenden Tagen auch die Container entsprechend dem einzuhaltenden Grenzabstand mit hohem Aufwand wieder umplatziert werden mussten. Dies geschah mittels zweier Autokräne und mithilfe zahlreicher Arbeiter, die unter anderem auch die Wasserversorgung zu den „mobilen Raumeinheiten“ kappen mussten, um diese nach dem Umsetzen wieder anzuschließen.

Wie Bauamtsleiterin Schneider bestätigt, werden die Container noch mit einem zusätzlichen Dach versehen. Außerdem sollen sie an das Blockheizkraftwerk der Lindenschule angeschlossen werden. Damit einhergehen sollen Änderungen an der Zufahrtsrampe. Auch Verschönerungen seien noch geplant. Hinzukommen sollen Maßnahmen, die einen Blick aus den Fenstern der Container in Richtung des angrenzenden Privatgrundstücks verhindern sollen, wie Schneider festhält.

Laut der Bauamtsleiterin belaufen sich die Kosten für die Versetzung der Container auf rund 30 000 Euro.

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