Grenzach-Wyhlen Zwei Raubüberfälle mit wenig Beute

Gottfried Driesch

Zwei Männer aus Grenzach-Wyhlen stehen gegenwärtig vor dem Richter. Prozess geht weiter.

Grenzach-Wyhlen - Zwei Räuber hatten in den frühen Morgenstunden des 23. Juli in Grenzach eine Spielothek und den Bahnhofskiosk überfallen. Noch in der Nacht nahm die Polizei zwei Männer wegen dringenden Tatverdachts fest. Seit Mittwoch stehen die beiden in Lörrach vor Gericht.

Die beiden Männer, 19 und 29 Jahre alt, stammen aus Grenzach-Wyhlen. Weil einer von ihnen noch Heranwachsender ist, findet das Verfahren vor dem Jugendschöffengericht in Lörrach statt. Beide haben die Taten bereits im polizeilichen Verfahren eingeräumt. Wie es vor Gericht hieß, konsumieren sie regelmäßig Alkohol, Marihuana und auch härtere Drogen.

Geld gebraucht

Der Ältere der beiden Angeklagten nahm in der Verhandlung die Schuld auf sich. Er habe abhauen wollen und dafür Geld gebraucht. So sei bereits am Abend des Vortages der Plan zu dem Raubüberfall gereift. Am Tattag zogen sie sich in der Wohnung des älteren Beschuldigten dunkle Kleidung an und maskierten sich. Um dem Überfall Nachdruck zu verleihen, habe der 29-Jährige eine ungeladene Schreckschusspistole mitgenommen, hieß es.

In der Tatnacht, gegen 2 Uhr, standen die Räuber vor dem Hintereingang der Spielothek beim Grenzacher Bahnhof. Gewöhnlich verließen die letzten Gäste und das Personal die Spielothek durch den Hinterausgang, wie zu erfahren war. Tatsächlich öffnete sich die Tür, und heraus trat ein Mann des Sicherheitspersonals.

Ein Täter kennt den Kioskbesitzer seit Jahren

Als dieser die beiden Männer erblickte, habe er die Tür wieder ins Schloss gezogen. Die beiden Räuber blieben draußen kurz stehen und ergriffen dann die Flucht. Mit einer Überwachungskamera war dieser Vorfall gut dokumentiert worden.

Zunächst habe man sich versteckt gehalten. Dann sei der Gedanke gereift, den Bahnhofskiosk zu überfallen, der um 5 Uhr öffnete. „Eigentlich eine blödinnige Idee, denn bei Geschäftsöffnung wird ja nicht viel Geld in der Kasse sein“, gab der 29-Jahrige vor Gericht zu. Außerdem kenne er den Inhaber des Kiosk seit vielen Jahren.

Trotz dieser Bedenken hätten sie den Kiosk dann um 4.45 Uhr gestürmt. Wie erwartet sei nur der Inhaber vor Ort gewesen. Mit vorgehaltener Pistole habe man den Mann gezwungen, die Kasse zu öffnen. Mit einem raschen Griff wurden rund 280 Euro erbeutet. Danach machten sich die beiden Räuber auf zwei Fahrrädern davon.

Auf der Flucht verursachte der Haupttäter mit seinem Velo schließlich einen Unfall, erlitt einen Kreislaufkollaps und blieb liegen. Ein Polizeibeamter fand den Mann, was zur Überführung der Täter beitrug.

Opfer steht unter Schock

Der Kioskinhaber berichtete vor Gericht als Zeuge, dass er immer noch unter dem Schock des Überfalls leide. Seither seien immer mindestens zwei Angestellte im Kiosk tätig.

 Wegen der langen Einvernahme der Beschuldigten war die Zeit am Mittwoch schon weit fortgeschritten. Darum wurde die Verhandlung für drei Wochen unterbrochen. Wir berichten zu gegebener Zeit weiter.

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