Grenzach-Wyhlen Zwischen Gegenwart und früher Vergangenheit

(rom)

Altennachmittag: „Notfalldose“ für den Kühlschrank. Kurt Paulus stellt „Zwiebelkopffibel“ vor.

Grenzach-Wyhlen - Mit den vermutlich ältesten Wyhlener Sternsingern in diesem Jahr begann am Dienstag der Altennachmittag im katholischen Gemeindehaus. Pfarrer Uwe Schrempp, der eingangs etwas über die Anfangsjahre des Brauchtums erzählte, stimmte mit Gertrud Weymann einige Sternsingerlieder an. Bei einer spontanen Sammlung konnte eine weitere Spende für die diesjährige Aktion gesammelt werden. Der Erlös der insgesamt rund 13 000 Euro aus Grenzach und Wyhlen geht hauptsächlich nach Peru zur Unterstützung von inklusiven Projekten.

„Notfalldose“

Einen Blick in die Zukunft richtete DRK-Vertreter Rolf Rombach, der die von der AWO Grenzach-Wyhlen angeschaffte „Notfalldose” vorstellte. Für beide Vereine sei es wichtig, dass die Menschen sich im Vorfeld Gedanken zu eventuellen medizinischen Notfallsituationen machen. „Wer kann für Sie entscheiden, wenn Sie beispielsweise auf Grund eines Schlaganfalls nicht mehr sprechen können? Welche lebenserhaltenden Maßnahmen sollen getroffen werden?”, fragte der Notfallsanitäter in die Runde und betonte, dass diese Punkte auch jüngere Menschen etwas angingen. In der grünen Notfalldose ist eine Übersicht an wichtigen Themen, die im Fall des Falles wichtig sein können. „Arztbriefe, Patientenverfügung oder Medikamentenpläne passen zwar nicht alle in die Dose, aber man kann dort notieren, wo sich diese wichtigen Unterlagen befinden und Kontaktpersonen nennen. Der Rettungsdienst oder die ehrenamtlichen Helfer des DRK-Ortsvereins können dann anhand von Aufklebern, die an der Innenseite der Wohnungstür befestigt sind, auf das Vorhandensein einer Notfalldose hingewiesen werden.“ Für den symbolischen Betrag von einem Euro gibt es die Dose in den Apotheken der Doppelgemeinde, dem Seniorenbüro und im Café Quellenstüble im Emilienpark.

„Zwiebelkopffibel“

Nach den Neujahrsgrüßen von Bürgermeister Tobias Benz referierte Kurt Paulus über eine in Basel entdeckte, aus dem vierten Jahrhundert stammende „Zwiebelkopffibel”. Dieses mit einer „Sicherheitsnadel” vergleichbare Accessoire galt in der Römerzeit als Zeichen höheren Stands. In Europa wurden insgesamt acht solcher Kunstwerke bisher bei Grabungen entdeckt, allesamt Einzelfunde. Die von Paulus untersuchte und vorgestellte Basler Fibel zeigt als einzige das Christos-Symbol, die Verschmelzung der griechischen Anfangsbuchstaben, optisch vergleichbar mit dem lateinischen X und P. Erst einige Zeit nach der Entdeckung in den 1960er Jahren wurden bei Restaurationsarbeiten weitere Verzierungen an dem handtellergroßen Stück entdeckt, wie Paulus ausführte. Vermutlich handele es sich um die Büste Kaiser Konstantins, der ebenfalls auf Teilen des Augster Silberschatzes graviert war.

Als kleine Anekdote wusste der Referent, dass der Schatz anfangs, nach seiner Entdeckung durch einen Baggerfahrer, als selbiger gar nicht erkannt worden war. Monate vergingen, bis nach weiteren Funden die Bedeutung bewusst wurde. Rund 270 Teile gehören hierzu. Jahre später konnte ein Teil des Schatzes durch eine Nachlassauflösung ergänzt werden. Unter Zusicherung der Anonymität konnten weitere Stücke mit einem Gewicht von 22 Kilogramm der Öffentlichkeit übergeben werden, schloss Paulus seine Ausführungen.

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