Grenzüberschreitende Veranstaltung slowUp: Lörrach sagt Teilnahme ab

red
Seit 2014 führte der grenzüberschreitende slowUp auch durch Lörrach. Das wird dieses Jahr anders sein. Foto: Kristoff Meller

Die Stadt Lörrach nimmt in diesem Jahr nicht am grenzüberschreitenden slowUp teil.

Der slowUp, bei dem an einem Sonntag im Jahr Straßen für den motorisierten Verkehr gesperrt und für nichtmotorisierte Fortbewegungsmittel freigegeben werden, verlief seit 2014 durch das südliche Stadtgebiet von Lörrach.

Sicherheitslage ist ein Aspekt

In den vergangenen Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass die Organisation des slowUp für die Stadt Lörrach zunehmend zu einer erheblichen Herausforderung geworden ist, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung. Besonders die Rekrutierung der notwendigen freiwilligen Helfer, die als Streckenposten entlang der Route tätig sind, gestalte sich zunehmend schwierig. Die Unterstützung durch Organisationen ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. So konnte in der Vergangenheit erst durch kurzfristige, intensive Nachfragen bei städtischen Mitarbeitern die Veranstaltung abgesichert werden.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die verschärfte Sicherheitslage. Angesichts der in Deutschland vermehrt aufgetretenen Terroranschläge bewertet die Stadt Lörrach die Durchführung von Großveranstaltungen ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen – wie mobile Anti-Terror-Absperrungen – als nicht mehr vertretbar. Für eine sichere Durchführung des slowUp wären allein in Lörrach mindestens neun solcher mobilen Sperren, zum Beispiel Lastwagen oder je nach Standort auch Kombis inklusive Fahrer, notwendig. Die Einrichtung dieser Sperren würde erstmals auch die vollständige Sperrung zentraler Verkehrsachsen wie der Basler Straße und der Pestalozzistraße erfordern – mit spürbaren Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr und die Erreichbarkeit von Stadtteilen wie Stetten-Süd.

Wirtschaftliche Gründe spielen auch eine Rolle

Auch wirtschaftlich stößt die Stadtverwaltung an ihre Grenzen. Die bisherigen jährlichen Kosten von rund 9000 Euro würden sich durch die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen etwa verdreifachen. Angesichts der laufenden Haushaltskonsolidierung stehen diese Mittel derzeit nicht zur Verfügung.

In einem Gespräch mit dem Verein slowUp am 25. April sei deutlich geworden, dass auch der Verein selbst die zusätzlichen Aufgaben – insbesondere die Umsetzung der Anti-Terror-Schutzmaßnahmen – aus Kapazitätsgründen nicht übernehmen kann. Damit ist eine Teilnahme Lörrachs an der Veranstaltung in diesem Jahr nicht möglich.

„Wir bedauern diese Entscheidung sehr, denn der slowUp hat sich als grenzüberschreitende Bewegungs- und Begegnungsveranstaltung mit hoher Akzeptanz etabliert“, wird Oberbürgermeister Jörg Lutz in der Mitteilung zitiert. Und weiter sagt der Rathauschef: „Gleichzeitig stehen die Sicherheit der Teilnehmer und die verantwortungsvolle Mittelverwendung im Vordergrund. Die Stadt wird im Austausch mit den Partnerkommunen und dem Veranstalter bleiben, um mögliche Perspektiven für die kommenden Jahre auszuloten.“

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