Die Mittel, die für das Kieswerk-Open-Air vorgesehen waren, sollen nun für das ESC-Festival genutzt werden, sodass nach derzeitigem Stand dafür nicht mit Mehrausgaben gerechnet wird.
„Positiv fürs Marketing“
Als gute Möglichkeit für die Stadt Weil, sich marketingtechnisch einzubringen, betrachtet Gemeinderat Eugen Katzenstein (UFW) das geplante ESC-Festival. „Schließlich gehören wir zum Speckgürtel von Basel“, sagt er. Den ESC habe er sich zwar noch nie angeschaut, sieht aber dessen Bedeutung als Großevent. Ein „Wermutstropfen“ sei der Wegfall des Kieswerk-Open- Airs, doch er verstehe, dass alle Kapazitäten für das ESC-Festival gebraucht würden. Katzenstein hat im Ausschuss angeregt, das Vorhaben in der kommenden Gemeinderatssitzung noch einmal ausführlich vorzustellen, ein Wunsch, dem Peter Spörrer nachkommen will. Irmgard Lorenz (Grüne) sieht es auf Nachfrage ähnlich: Sie denke, sich beim ESC mit dran zu hängen mache Sinn, sagt sie. Spörrers Argumente dafür, das Kieswerk-Open-Air ein Jahr lang pausieren zu lassen, scheinen ihr stichhaltig. Dabei sei sie selbst großer Fan des Open- Air-Kinofestivals. Ihre Fraktionskollegin Ulrike Fröhlich will sich die Chance nicht entgehen lassen, der Welt zu zeigen, was für ein toller Ort Weil am Rhein ist. Leute kämen von überall her und nähmen ihre guten Eindrücke auch wieder dorthin mit. Sie hofft, dass 2026 die Besucher des Kieswerk- Open-Airs nach der „Pause“ wieder zurückkommen.
„Zwiespältige Gefühle“
Für ihn sei die Sache zweispältig, äußerte Gemeinderat René Winzer (CDU) im Nachgang zur Sitzung. Was den Ausfall des Kieswerk- Open-Airs betrifft, kann Winzer eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen. Wie auch beim 3-Länder- Stadt-Festival ist Winzer bei dem Kino-Event im Dreiländergarten jedes Jahr persönlich involviert. Er sehe aber auch den ESC als Chance für Weil. Letztlich sei es aber so: „Wenn beides finanziell nicht möglich ist, dann müssen wir das akzeptieren“.
Nichts für Kinder
Der ESC habe nichts mit Kultur zu tun. Er erinnere sie an „spätrömische Dekadenz". Es dürfe keine finanzielle Unterstützung oder Bewerbung dieser Veranstaltung geben, denn diese sei absolut verstörend für Kinder und Jugendliche, wandte AfD-Stadträtin Edith Tucci ein.