Großveranstaltung in Basel Zum ESC-Start einen Längenrekord aus Lissabon gebrochen

Alexandra Günzschel
Zahlreiche Menschen säumten die Tram-Strecke. Foto: Alexandra Günzschel

Zur Eröffnungszeremonie des Eurovision Song Contests hat Basel seinen Gästen aus ganz Europa und darüber hinaus am Sonntag einen extralangen türkisen Teppich ausgelegt.

Das schmale Band zog sich entlang der Tramschiene durch große Teile der Altstadt vom Rathaus über die Mittlere Brücke bis zum ESC-Village auf dem Messegelände. Mit diesem 1,3 Kilometer langen Teppich hat Basel den bisherigen Längenrekord aus Lissabon gebrochen.

Da war es gut, dass die Delegationen aus den einzelnen Ländern nicht weit laufen mussten. Gerade aus dem Rathaus gekommen, stiegen sie direkt am Marktplatz in die historischen Tramfahrzeuge ein, die sie, begleitet von Sicherheitsleuten, zur Eröffnungsfeier auf dem Messegelände brachten. Für einen öffentlichkeitswirksamen glamourösen Auftritt blieb den Künstlerinnen und Künstlern in ihren schrillen Outfits deshalb nur wenig Zeit.

Lautstarke Proteste

Überschattet wurden die Feierlichkeiten, insbesondere die Eröffnung auf dem Marktplatz, von lautstarken Protesten, die sich mit Flaggen, Plakaten und „Free Palestine“-Rufen gut sichtbar und lautstark gegen Israel respektive den Krieg im Gaza-Streifen richteten. Erst als gegen 14 Uhr vor dem Rathaus das „Turquoise Carpet Event“ mit der Begrüßung der einzelnen Länder-Teams begann, gerieten die Proteste unter dem aufbrausenden Jubel der Fans ein wenig in den Hintergrund. Laute Musik und eine kraftvolle Tanzperformance der „Allstars“ zum Auftakt taten das Übrige, um den eigentlichen Anlass wieder in den Fokus zu rücken.

Ein passende Fotomotiv Foto: Alexandra Günzschel

Cramer begrüßt

Begrüßt wurden die internationalen Gäste vom Basler Regierungspräsidenten Conradin Cramer auf Englisch. Er erinnerte daran, dass der ESC einst seine Wurzeln in der Schweiz hatte, weshalb sich die Stadt am Rheinknie für das Motto „Welcome home“ entschieden habe. Cramer dankte den vielen Polizeikräften und Freiwilligen, die das Großevent erst möglich gemacht hätten, aber auch den Sängerinnen und Sängern.

Basel sei eine Stadt, die für ihre Offenheit bekannt sei, betonte er. Im Herzen von Europa gelegen sei es der perfekte Ort, um unterschiedliche Menschen aus vielen Ländern zusammenzubringen. Da passte es gut, dass für den FC Basel gerade der Meistertitel in greifbare Nähe gerückt ist. Auch für diese Bemerkung Cramers gab es lautstarken Jubel und einen großen Sonderapplaus.

Die Gäste aus den verschiedenen Ländern kommen. Foto: Alexandra Günzschel

Zahlreiche Besucher

Schließlich betrat das überlebensgroße ESC-Maskottchen Lumo die dicht umringte Bühne vor dem Rathaus und sorgte für gute Laune, bevor die einzelnen Delegationen von Cramer sowie Vertretern der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft und der European Broadcasting Union begrüßt wurden. Den Anfang machte übrigens die Delegation aus Australien, gefolgt vom schwedischen Team.

Begrüßung: Der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer Foto: Alexandra Günzschel

Dieses einzigartige Spektakel inmitten der Basler Altstadt zog zahlreiche Besucher entlang der Strecke an. Besonders auf der Mittleren Brücke wurde es eng, als sich die historischen Trams unter großem Publikumsinteresse langsam ihren Weg zur Messe bahnten. Die Abstände zwischen den einzelnen Straßenbahnen wurden von anderen Akteuren, wie Guggemusiken oder der Polizeimusik, kurzweilig überbrückt.

Mit den Besuchern in Dialog Foto: Alexandra Günzschel

Ruhig im ESC-Village

Erstaunlich ruhig ging es derweil beim Einlass zur großen Eröffnungsfeier im ESC-Village zu. Nur wenige Fans hatten den Weg dorthin gefunden, wo sie zwischen Sicherheitskräften und Absperrgittern beim Ausstieg einen exklusiven Blick auf ihre Stars erhaschen konnten. Mit dem Zerschneiden eines symbolischen Bandes in einem feierlichen Akt wurde dort schon am Samstagmittag der Startschuss gegeben. Bis zum 17. Mai ist das ESC-Dorf nun für den Publikumsverkehr geöffnet

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