Häg-Ehrsberg Grotesk, komisch, zu Herzen gehend

Jürgen Scharf
„Der Messias“ als Scheunentheater: Hermann Tittel, Antonia Tittel und Oliver Dib vom Theater in den Bergen bei den Proben zum neuen Winterstück. Foto: Jürgen Scharf

Theater in den Bergen: „Der Messias“ von Patrick Barlow wird ab 1. Dezember in Ehrsberg gezeigt.

Häg-Ehrsberg - Für das neue Winterstück hat das Theater in den Bergen einen Theaterknüller ausgewählt: „Der Messias“ von Patrick Barlow, die etwas andere Weihnachtsgeschichte, humorvoll und berührend zugleich. In den Hauptrollen des Drei-Personen-Stücks spielen Hermann Tittel und Oliver Dib, in einer kleineren Rolle ist Antonia Tittel zu sehen, die erstmals Regie führt.

Die Spielstätte ist neu: eine Scheune mitten in Ehrsberg, die zu einem richtigen kleinen Theater hergerichtet wird. Antonia Tittel hat vor einigen Jahren den „Messias“ im Theater Basel gesehen und war begeistert: „Ein Superstück, sehr, sehr lustig. Wir haben immer im Kopf gehabt, dass wir das mal spielen könnten, jetzt machen wir`s.“

Nun sei ein guter Zeitpunkt, denn nach der Wiederaufnahme der Produktion „Das kalte Herz“ sei Platz für etwas Neues gewesen. Zuerst haben die theaterbegeisterten Akteure des Theaters in den Bergen überlegt, ob sie „Arsen und Spitzenhäubchen“ noch einmal spielen, doch schnell kam man darauf, etwas Neues und Kleineres zu machen, das man im Winter anbieten könnte. Die Proben haben schon im Sommer mit einzelnen Szenen angefangen.

Aufführungen in alter Scheune

Die „Messias“-Aufführungen finden nicht im Freien statt wie man es vom Landschaftstheater kennt, sondern in einer alten Scheune. Da sie unisoliert ist, wird sie beheizt, aber man sollte sich trotzdem warm anziehen. „Wir haben eine kleine Bühne reingebaut, Vorhänge aufgehängt, Sitzgelegenheiten und eine Bar geschaffen“, verrät Antonia Tittel. So ist über die Wochen fast ein richtiger Theaterraum entstanden.

Grotesk, komisch und zu Herzen gehend ist der Plot des Stücks: Zwei Schauspieler, die sich vorgenommen haben, die Weihnachtsgeschichte nachzuerzählen und zwar in einer ganz eigenen Interpretation, scheitern dabei immer wieder. Es geht viel schief. Das Bühnenbild fällt um und eine unberechenbare Opernsängerin, die gern auf der Bühne stehen und ihr eigenes Ding durchziehen möchte, macht, was sie will. Die beiden Männer haben dauernd zu kämpfen, weil nichts nach Plan läuft, und trotzdem versuchen sie, sich eisern ans Drehbuch zu halten und die Geschichte durchzuspielen.

Hermann Titel mimt den Bernhard, ein Mann vom Typ „Das kriegen wir schon hin“, Oliver Dib den Theo, der am Stück dranbleiben will und sich daran festbeißt. In dieser Weihnachtskomödie steckt viel Situationskomik, aber auch die Tragik des Scheiterns. Antonia Tittel spielt die Opernsängerin, die immer wieder als Störfaktor auftritt, eine kleinere Rolle, „mehr wäre nicht mit dem Regieführen vereinbar gewesen“, sagt sie. An ihrer Seite ist Arnd Heuwinkel, der die Dramaturgie macht. Um Bühnenausstattung, Kostüme, Technik und Requisiten kümmern sich Tittel und Heuwinkel im Kollektiv.

Die Zuschauer werden auf Bierbänken sitzen, die mit Fellen und Decken ausgepolstert sind. Es passen allerdings nur 60 Leute in die Scheune, und das Stück entwickelt sich schon im Vorverkauf zum Renner. Angeboten wird ein Gesamtpaket aus Eintritt, Imbiss, Glühwein oder Sekt. Gefragt, was den Zuschauer erwartet, antwortet Antonia Tittel lachend: „Viel Spaß auf der Bühne, zwei sehr sympathische Männer, die ihr Bestes geben, und ein kleines Weihnachtsfeuerwerk!“

  • Aufführungen sind vom 1. bis 31. Dezember. Einige Vorstellungen sind schon ausverkauft. Karten gibt es noch für die Aufführungen am 1. und 2., 7. und 9., 14. und 16. Dezember. Vorverkauf: Regio Buchhandlung Schopfheim, Zeller Bergland Tourismus sowie unter Tel. 015223393642 oder E-Mail: theaterindenbergen@gmx.de.

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