Lieber würde er Stücke ohne Boshaftigkeit schreiben, sagt Autor Heuwinkel, doch das gebe die öffentliche Lage leider nicht her. Ein Aspekt seiner zehnjährigen Autorenarbeit sei der Realitätsbezug.
Eine Mini-Kurzfassung der Brille der Macht weist auf eine kleine Sehhilfe, die zum Gegenstand der nahezu vierstündigen lebendigen Theatertour avanciert (mit Verpflegung seitens der Feuerwehr). Ständiger Begleiter ist die beeindruckend offene Höhenlandschaft, besucht werden acht Schauplätze. Nicht fehlen dürfen in der Story ein Geheimnis und ein Plan. Einen solchen haben gleich zwei Oberhäupter der involvierten Trupps. Und wie Pläne das so an sich haben: sie gehen nicht auf.
Einen Auftritt für sich liefert die Gendarmerie. Mit Karacho kreuzt sie in der „Pozilei“-Kiste auf, um ein Verbrechen aufzuklären, das einerseits völlig unklar, aber mit Sicherheit ein Mord sei. Kommissarin Schimpansky liegt ob siebenköpfiger Eskorte, die sich ins Wageninnere und in den Kofferraum quetscht, auf dem Dach. Mit gezückter Knarre versteht sich. Ein filmreifer Moment. Tatsächlich hat Berufsschauspielerin Lena Drieschner als cholerische „Pozilei“-Chefin schon Tatort-Erfahrung.