Am Ende wird’s richtig eng

Von Mirko Bähr

Das hat ganz schön Nerven gekostet: Die HSG Dreiland hat in der Landesliga Süd der Männer einen knappen 23:22 (11:7)-Heimerfolg gegen den TV Herbolzheim eingefahren. In der Tabelle kletterte die Bojic-Equipe damit auf Rang zwei.

Weil am Rhein. So richtig jubeln konnte nach aufreibenden 60 Minuten niemand im HSG-Lager: Zum einen hatte sich das Team gegen ersatzgeschwächte Gäste das Leben doch selbst schwer gemacht und zum anderen wurde der Sieg teuer erkauft: Nils Haunschild verletzte sich schwer.

Es passierte kurz vor der Pause, als der Außenspieler wieder mit viel Wucht in Richtung Tor flog und sich bei der Landung wohl das Knie verdrehte. Haunschild blieb liegen und musste nach mehreren Minuten vom Feld getragen werden. Die erste Diagnose: Verdacht auf Kreuzbandriss.

„Wir haben für Nils gekämpft“, machte nach der Partie Trainer Igor Bojic deutlich. Gekämpft hatten seine Jungs wirklich, aber in der Schlussphase auch etwas die Linie verloren. Da wurden nicht nur gute Chancen versemmelt, das übrigens war auch in Halbzeit eins der Grund, warum die HSG nicht deutlicher führte, sondern auch aufgrund von Undiszipliniertheiten der herausgespielte Vorsprung fast noch vergeigt.

„Da waren wir zu nervös, haben nicht clever genug agiert. Zum Glück waren wir fünf Tore vorne. Wir haben dem Gegner ein Angebot gemacht, ob sie einen oder gar zwei Punkte wollen“, war Bojic nicht zufrieden mit dem Auftritt gegen Ende.

Nach dem 20:17 durch Marco Bödeker in der 53. Minute war der Wurm drin. Erst erhielt Marvin Röschard die dritte Zwei-Minuten-Strafe und damit Rot, dann erwischte es Philip Müller und schließlich erwies Jonas Besemann seinen Teamkollegen noch einen Bärendienst, als er sich zu einem Schupser hinreißen ließ, der ebenfalls eine Strafe nach sich zog.

Der Gegner kam heran, angeführt von Florian Troxler, der die letzten fünf Treffer seiner Truppe markierte. Vor allem vom Siebenmeterstrich war der Gästeakteur bombensicher. Die Verantwortung beim Heimteam in dieser Phase übernahm Tobias „Spinne“ Ludwig, der sich trotz Unterzahl immer wieder ein Herz nahm und gekonnt abschloss.

Beim Stand von 23:22 für die Hausherren waren die Gäste aus Herbolzheim nochmals im Angriff. Der letzte des Spiels. Nach einem Fehlabspiel hatte die HSG aber den Ball und Lucas Hopp gab diesen und den Sieg auch nicht mehr aus der Hand. Eine Bestnote verdiente sich wieder Frank Böhler im Kasten der HSG. Bojic: „Wir haben die zwei Punkte. Und das verdient, denn wir waren über weite Strecken der Partie besser.“

Tore für die HSG Dreiland: Hopp 1, Müller 2, Bödeker 2, Haunschild 1, Niklas Weber 1, Ludwig 8/2, Röschard 1, Besemann 7/3.