Da muss der Trainer der HSG Dreiland, Christian Weber, gar nicht lange nachdenken. Denn vor allem, was seine Schützlinge in der herausfordernden Aufstiegsrelegation auf das Parkett gezaubert haben, war einfach nur fantastisch.
Wie soll denn bitte schön eine Saisonbilanz ausfallen, wenn am Ende der große Traum tatsächlich in die Tat umgesetzt werden konnte? Die Bilanz, na klar, fällt positiv aus.
Da muss der Trainer der HSG Dreiland, Christian Weber, gar nicht lange nachdenken. Denn vor allem, was seine Schützlinge in der herausfordernden Aufstiegsrelegation auf das Parkett gezaubert haben, war einfach nur fantastisch.
„Eine riesige Leistung“, blickt Weber mit etwas Abstand auf die vier Partien zurück, bei denen es um alles oder nichts ging, bei denen die HSG-Frauen endlich einmal gezeigt haben, was sie wirklich in der Lage sind zu leisten. Denn die Gegner im entscheidenden Teil der Saison waren alles andere als von Pappe.
So musste in der Relegation erst einmal das direkte Duell gegen den Vizemeister der Landesliga Nord aus dem Rennen geworfen werden. Und mit dem BSV Phönix Sinsheim stellte sich ein Team vor, dass wie auch die HSG, sich den Aufstieg klar zum Ziel gesetzt hatte. Und so agierte Phönix auch. Am Ende gaben wenige Tore den Ausschlag für die HSG, die gerade in diesen Begegnungen eine wahnsinnige Defensivleistung an den Tag legte.
Dass dann in den letzten beiden Duellen der Relegation der Tabellenachte der Südbadenliga wartete und am Ende gegen die Dreiland-Equipe den Kürzeren zog, spricht Bände. Platz acht in der Südbadenliga ist nämlich eigentlich aller Ehren wert.
Die HSG wirkte auch in diesen beiden Begegnungen voll fokussiert und bereit, die beste Performance an den Tag zu legen. Nach dem 26:22 im Hinspiel hatte man das Rückspiel und den Gegner 58 Minuten lang fest im Griff. Zwar wurde die Partie mit einem Tor verloren, am Aufstieg durch die Hintertür änderte das aber nichts.
Weber war einfach nur angetan von den Auftritten seiner Schützlinge. Er sprach vor Wochen schon von einem unglaublichen Willen, von einer besonderen Teamleistung und vor allem von einer fast schon perfekten Defensivdisziplin. „Jede hat für die andere gekämpft, jede hat alles gegeben“, so Weber. Der Strohhalm Relegation wurde gegriffen und so geht die HSG in der kommenden Runde wieder in der Südbadenliga an den Start.
Dann mit einer neuen Trainerin an der Seitenlinie. Weber, der sich mit dem Aufstieg verabschiedete, wird durch Beate Czok ersetzt. Czok ist keine Unbekannte im hiesigen Frauenbereich. Die Brombacherin trainierte zuletzt Oberligist TuS Schutterwald und kehrt nun zu ihrem Heimatverein zurück.
Die erfolgreiche Aufstiegsrelegation hat nicht nur für Weber einmal mehr deutlich vor Augen geführt, dass Handball ein Teamsport ist. „Und er funktioniert auch nur als solcher“, so Weber. Eine Spielerin besonders zu erwähnen, die in der vergangenen Saison besonders abgeliefert hat, fällt Weber deshalb schwer.
Der Aufstiegscoach nennt aber dann dennoch Anna Sautter. Sie sei nämlich ein gutes Beispiel dafür, dass man aus der eigenen Jugend den Sprung in die erste Aktiv-Mannschaft schafft, wenn man das annehme, was von einem verlangt werde. „Sie musste nahezu die ganze Runde auf der ungeliebten Rechtsaußen-Position spielen und hat es hervorragend gemacht. Besser kann man eine Chance nicht nutzen“, hält er fest.
Weber erinnert daran, dass man sich vor der Runde das Ziel gesetzt habe, wieder im oberen Drittel mitzuspielen. Sicherlich geisterte aber auch der Aufstieg in die Südbadenliga in den Köpfen herum, gesteht Weber. „Dennoch wollten wir die Saison ohne Druck angehen.“
Und das schien auch das richtige Konzept zu sein, denn bis kurz vor Weihnachten war die HSG ungeschlagen und selbst der spätere Meister aus Steißlingen musste mit einer Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten. „Im Nachhinein war das mit Sicherheit das beste Saisonspiel. In einer vollen Brombacher Halle war das ein echtes Highlight.“
Einziger Wermutstropfen einer überragenden Hinrunde war die Punkteteilung in Konstanz. Genauso überragend trumpfte Woche für Woche Steißlingen II auf, das dann alle Partien souverän gewinnen konnte. „Wir wussten, dass uns ein Ausrutscher die Meisterschaft kosten kann.“ Und so kam es dann auch. Beim Spitzenspiel in Steißlingen kassierte die HSG die erste Niederlage. „Wir wussten dann, dass sich das der TuS mit seinem sehr starken Kader nicht mehr nehmen lassen wird.“
Dies galt es so zu akzeptieren. Aber dass man mit 19 Siegen aus 22 Spielen am Ende nicht Meister wird, war „natürlich im Nachhinein doch eine kleine Enttäuschung“, so Weber.
Um so erstaunlicher, wie sich das Team dann nochmals zusammenrappelte. Mehr noch. Wie es in der entscheidenden Phase der Spielzeit die Bestform aus dem Hut zauberte. Und so ist Weber sehr optimistisch, was die kommende Saison im südbadischen Oberhaus anbelangt. „Das Team hat gerade bewiesen, dass es mithalten kann.“ Für ihn kommt der Trainerwechsel zur rechten Zeit. „Ich erhoffe dadurch neue Impulse.“ Und diese werde es auch geben, ist Weber überzeugt. „Ich traue der Mannschaft den Klassenerhalt zu.“