Handball Kurzarbeit – fast alternativlos

Die Oberbadische
Die Nummer 31 des TV Großwallstadt: Tom Spieß.Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Handball Tom Spieß vom TV Großwallstadt glaubt nicht, dass noch gespielt wird

Nichts geht mehr: Der gesamte Spielbetrieb des deutschen Handballs soll bis mindestens 19. April auf allen Ebenen ausgesetzt werden: Das gilt auch für die 3. Liga. Dort also, wo Tom Spieß zusammen mit seinem Zwillingsbruder Lars beim TV Großwallstadt aktiv ist, und drauf und dran war, in die 2. Bundesliga zurückzukehren.

Lörrach. Wie hält sich Tom Spieß in dieser Zeit fit? Wie groß stehen für ihn die Chancen, dass die Meisterschaft doch noch zu Ende gebracht wird? Mit dem Lörracher hat sich unser Sportredakteur Mirko Bähr über die derzeitige Situation beim Traditionsverein unterhalten.

Frage: Zwangspause auch beim TV Großwallstadt Wie ist die Lage bei Ihnen?

Ja, auch wir haben Pause. Bei einem Gespräch am Montag mit dem Verein, der sportlichen Leitung und dem Trainer wurde klar gemacht, dass es bis auf Weiteres keine gemeinsamen Trainingseinheiten mehr geben wird. Großes Thema war auch, wie es nun im wirtschaftlichen Bereich weitergeht. Der Verein denkt über die Einführung der Kurzarbeit nach. Jeder Einzelne von uns wurde darüber informiert. Nun machen wir uns natürlich Gedanken, rechnen das Ganze durch und werden jetzt erst einmal eine Nacht darüber schlafen. Das bedeutet immerhin auch ein finanzieller Einschnitt, und noch dazu ist es keine alltägliche Entscheidung. Ich denke, dass solch ein Schritt fast schon alternativlos in dieser Zeit ist. Viele Vereine haben das ja schon angekündigt.

Frage: Wie liefen die vergangenen Tage ab?

Eine gemeinsame Laufeinheit am Freitag war die letzte Trainingseinheit vor der Zwangspause. Auch bei meiner Arbeit wurde vom Arbeitgeber Home-Office angeordnet. Ich spüre die Auswirkungen des Virus also in allen Bereichen.

Frage: Wie überbrücken Sie die trainingsfreie Zeit?

Ich werde mich so gut wie möglich mit Lauf- und Krafttraining fit halten.

Frage: Ihr wart auf dem besten Weg, wieder in die 2. Liga zurückzukehren. Sportlich lief es also wünschenswert für den Verein, oder?

Wir stehen aktuell auf dem ersten Tabellenplatz unserer Staffel und sind daher voll im Soll. Aber wie viel das noch wert ist, wird man sehen müssen.

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Saison?

Für mich lief die Saison sehr zäh. Ich war leider ständig von Verletzungen geplagt und hatte dann auf dem Weg zur Arbeit auch noch einen Auffahrunfall, der mich mehrere Wochen außer Gefecht gesetzt hat.

Frage: Ihr hofft nun, dass die Saison zu Ende gespielt wird? Das wird ein Zittern.

Ehrlich gesagt, bibbere ich da schon nicht mehr, denn ich glaube nicht, dass die Saison fertig gespielt wird. Die große Frage ist nur: Wie wird der Auf- und Abstieg geregelt, oder wird es am Ende gar keine Auf- und Absteiger geben?

Frage: Das ausgelotete Aufstiegsprozedere ist gar nicht so einfach zu durchschauen. Können Sie es erklären?

Dieses Jahr sollte es maximal drei Aufsteiger in die 2. Liga geben. Da es aber vier Drittliga-Staffeln gibt, müsste eine Relegation gespielt werden. In Hin- und Rückspiel spielen jeweils zwei Staffelsieger gegeneinander. Die beiden Gewinner steigen direkt auf, die beiden Verlierer spielen nochmals ein Hin- und Rückspiel. Wer diesen Vergleich gewinnt, muss anschließend nochmals ein Hin- und Rückspiel gegen den Drittletzten der 2. Liga bestreiten. Aber das alles steht jetzt in den Sternen.

Frage: Wie sieht die Zukunft der Spieß-Zwillinge in Großwallstadt aus?

Da offiziell darüber noch nichts bekannt gegeben wurde, kann ich dazu leider auch nichts sagen.

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