Das Niveau bei diesen Turnieren ist jedoch alles andere als berauschend. „In den ersten Spielen ist das vielleicht Bezirksklasse“, so Schamberger. Erst, wenn es auf das Ende der Wettbewerbe zugeht, wird es anspruchsvoller. Das macht Schamberger aber gar nichts aus. „Ich habe ja viel Spaß mit den Jungs.“
Ein Turniertag sieht nach der Anreise mit dem Flieger nämlich wie folgt aus: Frühstück bei Starbucks, Spiel Nummer eins, Snack im Fast Food-Laden, Spiel Nummer zwei, dann Pizzaessen im Hotel, schlafen. „Gewinnen wollen wir dann aber schon“, lacht Schamberger, der die relaxte Lebensart der Amis mag. „Die merken dann auch sofort, dass du selbst kein Amerikaner bist.“
War der Handballsport zuhause in Weil noch das beherrschende Thema im Hause Schamberger, so spielt diese Sportart nun in Boston nur noch eine Nebenrolle. „Ich vermisse das eigentlich gar nicht. Aber das darf ich meinem Vater gar nicht sagen“, schmunzelt er. Handball habe in der USA eben kaum einen Stellenwert. Das wollen Jordan Fithian und seine Frau ändern, die für die Firma Hummel die Werbetrommel rühren und den Sport bereits in der Highschool bekannter machen wollen. Den Amerikanern verkaufen sie Handball als eine Mischung aus Football und Basketball. „Man wirft Bälle und spielt doch körperbetont.“ Das kommt immer besser an.
Schamberger nutzt die Zeit in den USA auch, um Sportanlässe und Konzerte zu besuchen. Der Kontakt nach Weil und zur HSG Dreiland ist bei allen neuen Eindrücken nicht abgebrochen. Im Gegenteil. „Ich bin immer bestens informiert.“
Bis zum 1. September ist Jonas Schamberger noch in Boston, was dann kommt, steht in den Sternen. „Ich würde gerne verlängern. Aber dann eher an die Westküste. Dort ist es wärmer. Derzeit hat es in Boston bis -15 Grad“. Omas Sauerbraten gibt es jedoch nur zuhause.