Handball Spektakulär in rappelvoller Halle

Von Uli Nodler
André Leuchtmann (Mitte) setzt in dieser Szene gegen die beiden Dreiländer Max Willmann (links) und Jonas Schamberger durch. Foto:                                                                    Foto: Grant Hubbs

In einem großartigen bis zur letzten Sekunden spannenden Match trennen sich am Samstagabend in der Handball-Landesliga Süd der Männer Gastgeber SG Maulburg-Steinen und die HSG Dreiland 28:28. Es gibt drei Rote Karten, und der Zeitnehmertisch spielt dabei auch eine Rolle.

Doch der Reihe nach. Es war ein spektakuläres Derby in der überfüllten Steinener Sporthalle. Die Stimmung war atemberauben. Und am Ende waren sich beide Trainer trotz einer wilden Achterbahnfahrt einig, dass unter dem Strich das Unentschieden in Ordnung geht.

Bis es aber so weit war, stiegen auf beiden Seiten die Emotionen bis unters Hallendach. Sie entluden sich in der hektischen und hoch spannenden Schlussphase vor allem aufseiten der HSG Dreiland, wo Cheftrainer Markus Schönmüller gar nicht mehr zu beruhigen war.

Was war da los am Zeitnehmertisch? Schönmüller schilderte die Ereignisse aus seiner Sicht: „ Wir führen 1:03 Minuten vor Schluss mit 28:27. Lukas Hopp läuft mit dem Ball auf der linken Seite. Ich will die Auszeit und lege die Karte dafür auf den Richtertisch, klopfe dreimal mit beiden Händen auf den Tisch. Der Zeitnehmer reagiert aber nicht. Das Spiel läuft weiter. In der Folge kassiert Lukas die Rote Karte und die Schiedsrichter verhängen elf Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter für die SG. Die Schiedsrichter-Entscheidungen waren völlig okay. Aber es ist absolut unmöglich, dass mich der Zeitnehmer der SG nicht gehört hat. Ich glaube er hat mich absichtlich ignoriert“, schäumt Schönmüller.

SG-Spielertrainer André Leuchtmann, der durchspielte und dabei eine bärenstarke Leistung bot, verwandelte den Siebenmeter wie die anderen drei Strafwürfe in diesem Match souverän.

Zuvor lieferten sich beiden Mannschaften einen spektakulären Fight. Schon nach acht Minuten war für Marvin Grun Schluss, weil er nach Ansicht der Unparteiischen HSG-Mann Tobias Ludwig an den Hals gegriffen hatte. Die Gastgeber, die stark begonnen hatten, verloren den Faden. Die Dreiländer warfen fünf Tore in Serie und führten nach 19 Minuten mit 7:5. Dann sah Ludwig nach einem Foul an Mika Bülow Rot und die Begegnung kippte erneut. Zur Pause führte die SG Maulburg/Steinen mit 12:10.

Nach 39 Minuten schien das Derby zu Gunsten der SG, die zu diesem Zeitpunkt mit 18:13 führte, entschieden. Doch die Dreiländer kämpften sich wieder heran und lagen in der 58. Minute mit 27:26 vorne, ehe das Drama seinen Lauf nahm. „Hinten heraus sind uns ein wenig die Kräfte ausgegangen. Uns fehlten wichtige Spieler. Und in der Schlussphase haben wir gekämpft, auch wenn wir am Limit waren. Am Ende geht der Punkt in Ordnung, weil die Dreiländer mit ihren abgezockten Leuten es auch gut gemacht haben“, sagte André Leuchtmann nach der Partie.

Tore für Maulburg/Steinen: Leuchtmann 11/4, Bülow 8, Tiedtke 3, Winkelbeiner 2, Waidele 1, Fandry 1, Holzkamm 1, Ohlsen 1.

Tore für die HSG Dreiland: Müller 7, Maraj 5, Knössel 5/4, Hopp 2, Willmann, Sain 2, Schamberger 2, Himmel 1, Weber 1, Di Gesualdo 1.

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