Handball Viel Spaß und enormer Tatendrang

Die Oberbadische
Daumen hoch: Red Sparrows-Coach Igor Bojic. Foto: Archiv

Handball Der Lörracher Igor Bojic feiert am Sonntag seine Pflichtspielpremiere als Red Sparrows-Trainer

Seit neun Wochen scheucht Igor Bojic seine Schützlinge durch die Halle, trichtert ihnen seine Spielweise ein und bespricht mit den Mädels der Red Sparrows seine taktischen Überlegungen. Nun steht das erste Pflichtspiel des Lörrachers in Diensten des Frauen-Drittligisten HSG Freiburg auf dem Programm.

Von Mirko Bähr

Lörrach/Freiburg. Mehr als 40 Einheiten haben die Freiburgerinnen in dieser Zeit absolviert. Bis auf eine zweiwöchige Trainingspause wurde fleißig gearbeitet, geschwitzt, gedehnt und geworfen. Voll des Lobes ist der 41-Jährige über sein neues Team: „Die Mannschaft zieht voll mit, die Mädels zeigen eine richtig gute Einstellung und verfügen über einen tollen Charakter.“

Auch wenn nach zwei Jahren der Abstieg aus der 2. Bundesliga nicht mehr zu verhindern war, so hat sich die Truppe nicht lange mit der Vergangenheit beschäftigt, sondern mit großem Engagement der neuen Herausforderung 3. Bundesliga angenommen. „Sie geben in jeder Trainingseinheit ihr Bestes. Nur so können wir auch unsere Ziele erreichen“, sagt Bojic.

Das enorme Verletzungspech habe dazu beigetragen, dass am Ende der Klassenerhalt verpasst worden sei, weiß der Kroate. Seine Aufgabe sei es nun, die Rückkehrerinnen Schritt für Schritt zurück ins Team zu bringen. Das habe bisher auch zufriedenstellend funktioniert.

Bojic will nicht gleich wieder von der Rückkehr in die 2. Bundesliga reden. Viel mehr wolle man zunächst einmal eine gute Saison in neuer Umgebung spielen. Bojic: „Wir kennen die Gegner noch nicht. Eine realistische Einschätzung ist deshalb noch nicht möglich. Alle Teams haben viel Arbeit investiert und sich Ziele gesetzt. Da die 3. Liga in der vergangenen Saison kaum spielte, seien die Spielerinnen gesund und richtig motiviert, wieder aufs Feld gehen zu dürfen.“

Natürlich wolle auch jede Spielerin seines Teams zeigen, was sie drauf habe. Und sicherlich wolle man so erfolgreich wie möglich agieren. „Die Testspiele haben auch gezeigt, dass wir oben mitspielen können.“ Aber: Dafür gelte es Woche für Woche die richtige Motivation und Einstellung an den Tag zu legen.

Motiviert ist Bojic, der weiter in Lörrach mit seiner Familie lebt und arbeitet, auch nach vielen Wochen als neuer Übungsleiter der HSG noch immer, die vielen Fahrten nach Freiburg machen ihm nichts aus. „Wenn etwas Spaß und Sinn macht, dann lohnt es sich, viel Zeit zu investieren“, lässt er wissen. Die Leistungsbereitschaft der Spielerinnen und die familiäre Atmosphäre im Verein treibt ihn an.

Bei den Red Sparrows fühlt sich Bojic wohl. Genauso wohl, wie er sich beim TV Brombach und der HSG Dreiland gefühlt hat. Dort fungierte er zwei Jahre als Frauencoach und vier Spielzeiten als Männertrainer. „Ich habe viel gelernt in dieser Zeit, konnte mich weiterentwickeln, habe mein Deutsch verbessert und die Verhältnisse besser einzuschätzen gelernt. Für diese Chance möchte ich mich bedanken“, blickt Bojic gerne auf die Zeit bei seinem Ex-Verein zurück.

Dort hatte er auch schon Rebecca Dürr unter seinen Fittichen. Nun gibt es bei der HSG Freiburg ein Wiedersehen. Auch die ehemalige Brombacherin Nadine Czok streift sich weiterhin und nach langer Verletzungspause das Trikot der Red Sparrows über. „Beide haben sich toll entwickelt. Sie sind wichtige Spielerinnen in unserem Team. Beide sind torgefährlich, haben aber auch das Auge für die besser positionierte Mitspielerin“, lobt Bojic.

Diese Fähigkeiten braucht es nun am Sonntag, wenn ab 14 Uhr in der Gerhard-Graf-Sporthalle das erste Pflichtspiel der Saison und unter der Regie von Igor Bojic ansteht. Zu Gast in der ersten Runde des DHB-Pokals sind die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2 Kuties Herrenberg.

Herrenberg hatte vor der Saison viele Ab- und Neuzugänge zu verzeichnen. Das neu formierte Team hat also mit dem der vergangenen Saison nicht mehr viel gemeinsam. Und so helfen auch die Videos der direkten Duelle nicht wirklich weiter. „Wir machen uns keinen Druck. Das ist eine große Herausforderung. Aber wir werden alles versuchen, um eine Runde weiterzukommen“, sagt Bojic.

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