Handball Zehn gute Minuten genügen diesmal

Mirko Bähr
In der Defensive passt es: Finja Knössel (rechts) von der HSG erkämpft sich hier den Ball. Foto: Mirko Bähr

Handball Südbadenliga, Frauen: Die HSG Dreiland holt beim 23:19 gegen Sinzheim Sieg Nummer zehn.

Lörrach - Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss: Diese Phrase werden nach dem keinesfalls souveränen 23:19 (8:7)-Heimerfolg der Südbadenliga-Frauen der HSG Dreiland gegen den BSV Phönix Sinzheim diejenigen dreschen, deren Glas immer halb voll ist. Diejenigen, die eher dazu neigen, solch ein Glas als halb leer anzusehen, werden von der wohl schwächsten Saisonleistung des Spitzenreiters sprechen.

Mit Ruhm bekleckert haben sich die Mädels von Coach Christian Weber im letzten Spiel des Jahres sicherlich nicht. Aber: Sabrina Gruber & Co. gehen mit einer makellosen Bilanz von 20:0 in die Winterpause. „Der Anspruch des Teams ist, dass es da oben dran bleiben möchte. Aber dafür muss es auch etwas investieren, das ist kein Selbstläufer“, machte Weber nach dem Spiel klar. Das hatte niemand in der gut gefüllten Lörracher Wintersbuckhalle von den Sitzen gerissen.

Vor allem die erste Halbzeit war zum Wegschauen. Ein 8:7 nach 30 Minuten sprach Bände. „Das habe ich in der Bezirksklasse zum letzten Mal erlebt“, schimpfte Weber während des Spiels. Was seine Schützlinge vor der Pause an Möglichkeiten versemmelten, passte auf keine Kuhhaut. „Wahnsinn, was wir verballert haben, damit machen wir uns das Leben dann selbst schwer.“ Nur gut, dass es in der Defensive passte. 25 Minuten lang hielt das Bollwerk. Weber bestand auf einer 5-1-Variante. Finja Knössel agierte vorgezogen, und das richtig gut. Zwei Gegentreffer hatte Ena Brisevac bis zur 22. Minute kassiert.

Dann folgte ein kollektiver Blackout. Phönix, das in der Offensive nun wirklich kein Feuerwerk abbrannte, verkürzte zur Pause auf 7:8 und kurz nach Wiederbeginn glich Sinzheim sogar aus.

Sollte das Spiel sogar kippen? Nein. Die Qualität der HSG ist zweifelsohne hoch, und weil die Gastgeberinnen dann auch noch für fünf Minuten zwei Gänge nach oben schalteten, war mit dem 13:8 bereits eine kleine Vorentscheidung gefallen. Die HSG verwaltete den Vorsprung ohne große Schwierigkeiten und nach 54 Minuten führte das Heimteam mit 21:14.

Dann aber folgte wieder die Phase des Schlendrians. Beim Stand von 21:17 bedarf es dann noch eines gehaltenen Siebenmeters von Brisevac, um die Sinzheimerinnen nicht vielleicht doch nochmals gefährlich nahe kommen zu lassen. Am Ende reichten der HSG zehn gute Minuten, um in dieser Partie die Oberhand zu behalten.

Spielerisch ist ein Rückschritt erkennbar

„Es fehlt derzeit die Ernsthaftigkeit. Viele melden sich krank vom Training ab oder wegen anderweitiger Termine. Das merkt man unserem Spiel an. Ehrlich gesagt, haben wir uns spielerisch in den vergangenen Wochen wieder zurück entwickelt. Das muss wieder besser werden. Die Mädels wissen Bescheid, ich hoffe, sie halten sich nun auch dran“, sparte Weber trotz der makellosen Bilanz nach zehn Saisonpartien nicht mit kritischen Worten.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading