Hasel „Auflösung kommt nicht in Frage“

Markgräfler Tagblatt

Musikverein Hasel: Dirigent Robert Gsell gibt den Taktstock ab / Noch kein Nachfolger in Sicht

Wechsel am Dirigentenpult, personelle Probleme im Aktivbereich, umstrukturierte Nachwuchsarbeit, Veränderungen im Vorstand - beim Musikverein „Harmonie“ Hasel ist gegen Ende des Jubiläumsjahres „150 Jahre Musikverein Hasel“ einiges im Umbruch.

Von Ralph Lacher

Hasel. Vorsitzender Matthias Senger und sein Stellvertreter Nikolai Schaub sagen zur aktuellen Situation der Kapelle, dass man mit 16 eigenen Aktiven eigentlich nicht mehr spielfähig sei.

„Dank Aushilfskräften von auswärts als Gastmusiker in den Registern, in denen wir selbst schwächer aufgestellt sind, konnten wir bisher alle unsere Auftritte im Dorf und außerhalb gut absolvieren“, so Vorsitzender Senger.

Zuletzt habe man beim Oktoberfest in Rohmatt die Besucher begeistert, so Senger. Das gute musikalische Niveau sei vor allem ein Verdienst von Dirigent Robert Gsell. „Robert Gsell hat schon im Frühjahr bekundet, nach unserem traditionellen Jahresabschluss, dem Weihnachtskonzert am 25. Dezember, nach fast 25 Jahren den Taktstock abzugeben“, so der Vorsitzende.

Erklärtermaßen wollte der gebürtige Schopfheimer Gsell, der schon lange in Hasel lebt, für frischen Wind sorgen, wenn nach ihm ein neuer Dirigent die Hasler Kapelle übernimmt. „Die Nachfolgesuche ist indessen erfolglos gewesen“, so Senger. Man werde die Position nun noch einmal im Verbandsorgan, der Zeitschrift des Blasmusikverbandes, ausschreiben. Und falls sich kein Nachfolger findet, habe man eine Interimslösung interner Art, betont der Vorsitzende. Und sagt entschlossen: „Wir werden uns im Gegensatz zu anderen Vereinen, etwa in Neuenweg, Endenburg oder Langenau, nicht auflösen, sondern unsere Anlässe im Dorf wie etwa Mitwirken beziehungsweise Gestalten am Altenadvent, an der Habufa, bei diversen Platzkonzerten und natürlich beim Weihnachtskonzert weiter veranstalten“, so Matthias Senger.

Und auch hinter dem Großevent Oldtimertreffen steht kein Fragezeichen - die Einnahmen aus dem Anlass Ende September brauche der Musikverein, um seine Ausgaben zu bestreiten, sagt Senger und weist in diesem Zusammenhang auf die umstrukturierte Nachwuchsarbeit hin.

Diese liegt in den Händen von Erich Linsin. Der wiederum teilt mit, dass die bisher von Musikverein-Ausbildern bestrittene Arbeit mit den Zöglingen seit September bei der Musikschule Mittleres Wiesental und deren Leiter Ingo Ganter erfolgt. Damit habe man das Ziel, die Jugendarbeit trotz fehlender Ausbilder qualitativ zu verbessern, erreicht, sagt Linsin und betont, dass man im Musikverein die Verantwortung für die Nachwuchsausbildung auch finanziell unterstreicht. Das zum einen durch die Übernahme der Hälfte der Kosten des Unterrichts der sieben aktuellen Hasler Nachwuchsmusiker sowie zum anderen durch das Stellen der Instrumente für die Kinder. Und durch die temporäre Übernahme der Kosten für eine Stunde Musikerziehung an der örtlichen Grundschule.

„Die Schulleitung ist im Frühjahr an uns herangetreten, ob wir nicht eine Stunde Musikunterricht auf die Beine stellen können, da sie keine Lehrkräfte dafür bekämen“, erklärt Erich Linsin. Eine Fachkraft der Musikschule ist seit Schuljahresbeginn nun an der Hasler Grundschule tätig. Die 2000 Euro jährlicher Kosten übernimmt vorerst der Musikverein. Eine Dauerlösung könne das natürlich nicht sein, betont der Musikvereinsjugend-Mann Linsin. „Wir werden bei der Gemeinde Hasel einen Antrag auf Übernahme der Kosten stellen, sind also in Vorleistung getreten“, so Linsin.

Mit der Jugendarbeit mit der Musikschule und der Grundschule stehe man zu seiner sozialen Verantwortung im Dorf und wolle, so sagen Matthias Senger und Erich Linsin, den Musikverein am Leben erhalten. Bis die sieben Zöglinge allerdings das Aktivorchester verjüngen und verstärken können, wird es noch einige Jahre dauern. Am Weihnachtskonzert werden sie auf jeden Fall auftreten, und auch ansonsten sind sie in den Verein integriert. „Beim Oldtimertreffen haben unsere Jungs und Mädels richtig gut mitgeholfen“, sagt Matthias Senger. Man werde den Verein am Leben erhalten. Senger kündigt an, dass sowohl er als auch sein Stellvertreter Nikolai Schaub bei der nächsten Generalversammlung nicht mehr kandidieren.

Aber auch in dieser Frage wird es eine interne Lösung passender Art geben, ist sich Matthias Senger sicher.

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